Star-Manager lassen Oligarch Vekselberg im Stich
Ackermann will seinen Ruf retten

Viktor Vekselberg steht das Wasser wegen der US-Sanktionen bis zum Hals. Jetzt wenden sich auch bekannte Wirtschaftsgrössen vom russischen Multimilliardär ab.
Publiziert: 11.04.2018 um 23:34 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:30 Uhr
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Joe Ackermann (70) wenden sich vom russischen Multimilliardär Viktor Vekselberg (60) ab. Grund ist das erscheinen Vekselbergs auf einer schwarzen Liste der US-Finanzbehörde.
Foto: Matthias Schrader
Patrik Berger und Ulrich Rotzinger

Kaum wirds brenzlig, machen sich Joe Ackermann (70) und Luca di Montezemolo (70) aus dem Staub. Gestern haben sie ihre Verwaltungsratsmandate bei der Renova Management AG abgegeben, wie «NZZ online» berichtete. Erst im Februar 2014 war Ackermann für teures Geld in den Verwaltungsrat berufen worden. Präsident der Firma ist Viktor Vekselberg (60), dessen Name seit Freitag auf einer schwarzen Liste der US-Finanzbehörde steht.

Über die Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Zürich kontrolliert und verwaltet der russische Multimilliardär seine Beteiligungen an den Schweizer Firmen Sulzer, Oerlikon und Schmolz+Bickenbach. Anders tönt es aus Russland. Man habe den Verwaltungsrat aufgelöst. «Ackermann ist nicht zurückgetreten», sagt Renova-Sprecher Andrej Storch zu BLICK. 

Buebetrickli von Sulzer gescheitert

Die US-Sanktionen haben seit gestern auch schmerzhafte Konsequenzen für Sulzer. Die US-Konten der Winterthurer Traditionsfirma wurden eingefroren. Ein Sprecher betonte, dass die Einschränkungen von den Banken ausgegangen seien. «Sulzer steht nicht auf einer Liste von US-Behörden.»

Damit ist das Buebetrickli von Sulzer kläglich gescheitert: Um Sanktionen zu entgehen, kaufte Sulzer am Montag fünf Millionen Sulzer-Aktien von Renova, damit deren Anteil unter 50 Prozent fällt. Nach Abschluss der Transaktion hielt Renova noch 48,83 Prozent an Sulzer.

UBS und CS handeln nicht mehr mit Sulzer-Aktien

Doch nicht nur bekannte Verwaltungsräte wenden sich von Vekselberg ab. Auch die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse handeln nicht mehr mit Sulzer-Aktien. Das sagten mehrere Händler anderer am Börsenplatz Zürich tätiger Banken gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. «Bereits gestern hat die UBS den Handel gestoppt, seit heute auch die CS», hiess es. Andere Banken würden ähnliche Schritte erwägen.

Sulzer darf in den USA weiterhin Löhne aus- und Lieferanten bezahlen, ansonsten aber keine Zahlungen in Dollar vornehmen und keine Neugeschäfte tätigen. Sulzer kann nur die US-Kunden bedienen, deren Verträge vor der Aussprache der Sanktionen abgeschlossen wurden.

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