Sommerferien in Gefahr
Fällt der Strandurlaub dem Impf-Trödel zum Opfer?

Der Unmut in der Schweizer Bevölkerung über den schleppenden Impf-Fortschritt wächst stetig. Denn kommt die Impfkampagne tatsächlich erst nach den Sommerferien zu einem Ende, könnte das vielen den langersehnten Strandurlaub vermasseln.
Publiziert: 27.03.2021 um 12:48 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2021 um 14:05 Uhr
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Nach über einem Jahr Corona-Krise bricht bei vielen Schweizern das Fernweh aus.

Impfwillige müssen sich hierzulande weiterhin in Geduld üben. Seit Donnerstag ist klar: Wer sich in der Schweiz impfen will, der wird je nach Alter noch lange auf den Piks warten. Frühestens Ende Juli soll jeder die zweite Dosis erhalten haben.

Die Verschiebung des Impfziels um einen Monat hat unangenehme Konsequenzen. Hält der Bund an seiner momentanen Impfstrategie fest, sind zu Beginn der Sommerferien vor allem noch Jugendliche und junge Erwachsene ungeimpft. Damit gerät die Möglichkeit des freien Reisens während den Sommerferien für sie immer mehr in Gefahr.

Einreise bald nur noch mit digitalem Impfausweis?

Entwarnung gibt es zumindest für Ferien innerhalb von Europa. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, hält die EU klar am freien Reisen innerhalb des Schengen-Raums fest. Das heisst: Auch wer sich nicht impfen lassen will, kann dank negativer Tests in Italien, Spanien oder Griechenland in der Sonne fläzen.

Aber aufgepasst: Die Risikoliste des Bundesamtes für Gesundheit – und damit die Quarantäne-Pflicht bei der Einreise in die Schweiz – gilt momentan auch für Geimpfte. Und auf dieser befinden sich momentan mit Griechenland, Malta oder Zypern beliebte Mittelmeer-Destinationen.

Kritischer sieht es für Reisen ausserhalb von Europa aus. Momentan sind viele Länder wie etwa die USA für Schweizer Touristen absolut unzugänglich. Zwar hat bisher noch kein Land die Impfpflicht als Bedingung zur Einreise beschlossen, doch in immer mehr Ländern entfallen Test- und Quarantänepflicht für Geimpfte.

Warten auf den Impfpass geht weiter

Doch selbst für Geimpfte ist der Nachweis ihrer Impfung momentan eine Herausforderung. Daran arbeitet der Bund mit Hochdruck. Ein international anerkannter, fälschungssicherer Impfausweis soll «bis im Sommer» bereit sein.

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Ähnlich wie beim Impfen selbst geht der Fortschritt auch hier nur schleppend voran, wie das Debakel rund um die Impfplattform meineimpfungen.ch in den letzten Tagen gezeigt hat.

Damit hinkt die Schweiz auch in diesem Aspekt anderen Ländern deutlich nach. In der EU soll der Impfpass der Bevölkerung bereits ab Juni zur Verfügung stehen. In Israel etwa bringt der sogenannte «Grüne Pass» bereits erhebliche Erleichterungen für Geimpfte. Davon ist die Schweiz momentan noch weit entfernt. (ste)


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