Seit Moskaus Einmarsch in der Ukraine am 24. Februar gibt es kaum mehr westliche Produkte in Russland. Giganten wie McDonald's, Ikea und Coca-Cola lösen ihre Vermögenswerte im Land auf. Diesen Schritt hat jetzt auch die globale Kaffeekette Starbucks vollzogen.
Verschwinden werden die Starbucks-Lokale nicht. Sie erhalten – wie McDonald's – einen neuen russischen Besitzer und ein russisches Rebranding. Der neue Besitzer: der 38-jährige Rapper Timur Ildarovitsch Yunusov alias Timati.
Der Kreml-freundliche Musiker tatarischer Abstammung bestätigte den Deal am Samstag auf Instagram. Nun sei es «offiziell, dass alle Vermögenswerte des Starbucks-Netzwerks erworben wurden». Sein Partner: Gastgewerbe-Unternehmer Anton Pinskiy, der bereits 12 Restaurantketten in Russland besitzt.
Wollen besser als das Original sein
Timati und Pinskiy übernehmen 130 Filialen und fast 2000 Angestellte. Über das Rebranding ist noch nichts bekannt. Rapper Timati sagt auf Instagram so viel: «Ich kann euch versichern, dass kein monströses Rebranding in Sicht ist.»
Man nehme gerne Vorschläge für den neuen Namen der Kaffeekette entgegen. Und die Russen sind sicher: «Wir wollen von Anfang an besser sein als das, was seit Jahrzehnten auf der anderen Seite des Ozeans gebaut wird.»
«Wir werden ein Produkt von völlig neuer Qualität anbieten», so Timati. Dabei werde nicht nur das Namensschild geändert. Die neue, von Russen mit russischen Produkten geführte Kaffeekette werde beweisen, dass man gar keine Importe brauche.
Meist gehasste Lobeshymne auf Putin
Korrekt, Timati ist der Russen-Rapper, der 2011 im «Welcome to St. Tropez»-Song des Schweizers DJ Antoine (47) auftritt.
2019 rappte der DJ-Antoine-Kollege eine Lobeshymne auf Putin. Ein Negativ-Klassiker: Das Lied «Moscow» wurde das meist gehasste russischsprachige Musikvideo auf Youtube. (kes)