Der milliardenschwere Investor und Philanthrop George Soros (92) übergibt die Kontrolle über sein 25 Milliarden Dollar schweres Finanzimperium an seinen Sohn, den 37-jährigen Alex Soros. Das berichtete das «Wall Street Journal» am Sonntag. Wenig später wurde die Nachricht von einem Sprecher der Stiftungsgruppe von Soros, der Open Society Foundations, bestätigt.
Warum genau Soros an seinen Sohn übergibt, ist nicht klar. Vor einem Monat waren Gerüchte aufgekommen, George Soros sei gesundheitlich schwer angeschlagen. Allerdings wurde dies über den Twitter-Account von George Soros dementiert. «Die Gerüchte, dass ich einen Herzinfarkt hatte, sind völlig falsch. Ich bin am Leben und gesund», war in einem Tweet vom 15. Mai zu lesen.
Der Halbruder ging leer aus
In einem Interview mit dem «Wall Street Journal» hat Alex Soros erklärt, er teile die liberalen Ziele seines Vaters, einschliesslich der Unterstützung von Abtreibungsrechten. Zudem sei er noch politischer als sein Vater. Das könnte auch ein Grund sein, warum sein Vater ihn seinem Halbbruder als Nachfolger vorzieht, obwohl Jonathan mit Jahrgang 1970 über mehr Erfahrung verfügen würde.
Die Vater-Sohn-Bindung zwischen Alex und George Soros ist eng. Alex sagt, sein Vater habe ihn persönlich in Latein unterrichtet und mit ihm über das Werk von Karl Marx diskutiert. Sein Vater finde ausserdem, er habe einen besonders wissbegierigen Geist. Im «Wall Street Journal» erklärte Alex Soros, er beabsichtige, das Vermögen der Familie auch weiterhin zur Unterstützung von Politikern und Anliegen der demokratischen Partei einzusetzen. «So gern ich auch die grossen Geldsummen aus der Politik heraushalten würde: Solange die andere Seite viel Geld einsetzt, müssen wir das auch tun.»
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Widersprüchliche Aussagen über Alex Soros
Alex Soros hat im Jahr 2009 sein Studium an der New York University abgeschlossen und 2018 an der University of California, Berkeley, promoviert.
Anscheinend hatte Alex in seinen Studienjahren mit seiner berühmten Herkunft zu kämpfen. So meinte etwa ein ehemaliger Kommilitone und Zimmergenosse, Adam Braun, Alex habe als Intellektueller gelten wollen, nicht als Sohn eines Finanziers. Ausserdem habe er Smalltalk gehasst und Partys früh verlassen, um sich seinen Philosophiebüchern zu widmen.
Stiftung kontrolliert das Finanzimperium
Nicht ganz zu der obigen Beschreibung des Soros-Sprösslings passt allerdings, dass in den letzten zehn Jahren immer wieder Berichte über rauschende Feste auftauchten, in denen Alex Soros Luxusgetränke in Strömen fliessen liess. Ein über 2000 Quadratmeter grosses Luxusanwesen in den Hamptons, einem Nobelort in der Nähe von New York, sei wegen der ausschweifenden Partys etwa als «Camp Soros» bekannt gewesen, berichtete die Boulevardzeitung «New York Post». Dort habe Alex Freunde, Models und NBA-Spieler beherbergt. Die «New York Post» zitiert ausserdem einen Bekannten von Alex Soros mit den Worten, dieser sei von Models geradezu besessen gewesen.
Dieser Alex Soros wird nun künftig das Finanzimperium der Familie leiten. Ein Grossteil davon wird über die Stiftungsgruppe Open Society Foundations kontrolliert. Sie stellt jährlich etwa 1,5 Milliarden Dollar zur Verfügung, die weltweit in unterschiedliche Projekte fliessen.