Mit Security gegen Kampf-Shopper
Schweizer Händler peilen eine halbe Milliarde Umsatz an

Mit dem Black Friday steht der grösste Shoppingtag des Jahres an. Lieferschwierigkeiten und Corona-Massnahmen erschweren den Händlern aber das Geschäft. Mit zusätzlichen Sicherheitsleuten wollen sie Tumulte verhindern.
Publiziert: 26.11.2021 um 09:29 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2021 um 09:56 Uhr
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Schweizer Detailhändler streben an Black Friday einen Umsatz von einer halben Milliarde Franken an.
Foto: STEFAN BOHRER
Sarah Frattaroli und Darija Knezevic

Eine halbe Milliarde Franken. So viel wollen die Schweizer Detailhändler am Freitag umsetzen. Es ist Black Friday, der umsatzstärkste Shoppingtag des Jahres.

Das Weihnachtsgeschäft ist für die Händler zwar noch wichtiger, schliesslich erstreckt es sich über die gesamte Adventszeit. Aber der Super-Rabatttag ist dafür der entscheidende Gradmesser: Fällt er schwach aus, sieht es auch für den Dezember düster aus.

Ende der Fahnenstange erreicht

Gemäss einer aktuellen Umfrage des Instituts Demoscope geht in der Schweiz bisher aber nur jeder Sechste am Black Friday auf Schnäppchenjagd. Mehr werden es wohl auch dieses Jahr nicht sein, schätzt Julian Zrotz (34) von der Online-Plattform Blackfridaydeals.ch: «Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Das Interesse im Vergleich zum Vorjahr stagniert.»

Das liegt auch daran, dass das Schnäppchensortiment durch Lieferengpässe dieses Jahr eingeschränkt ist. Die neusten Playstation- und Xbox-Konsolen etwa sind nirgendwo zu haben. Auch Smartphones, Tablets und PC-Monitore sind Mangelware.

Kundenansturm als Corona-Risiko

Die Corona-Pandemie sorgt im stationären Handel ausserdem für ganz praktische Probleme: Wenn die Leute gebündelt auf Rabattjagd gehen, stehen sie sich in den Läden auf den Füssen herum. Abstand halten? Fehlanzeige.

Die grossen Shoppingcenter haben vorgesorgt. «Die Läden haben ihre Angebote über die ganze Woche verteilt, damit die Kundschaft nicht zwingend am Freitag einkaufen muss», schreibt etwa das Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG auf Anfrage.

Die Migros Aare, Betreiberin des Shoppyland in Schönbühl BE, hofft coronabedingt gar auf nur zaghaftes Interesse. «Unsere Mieter sind angehalten, sämtliche Aktivitäten, bei denen es zu zeitlichen und räumlichen Menschenansammlungen kommt, zu unterlassen», sagt eine Sprecherin.

Sicherheitspersonal aufgestockt

Einen anderen Weg wählt das Glattzentrum in Wallisellen ZH. Dort sind die Öffnungszeiten um zwei Stunden verlängert worden. Geshoppt wird heute Abend bis 22 Uhr, damit sich die Kunden besser verteilen. Aber auch Glatt-Chef Rageth Clavadetscher (50) sieht dem Shoppingtag gelassen entgegen. «An einem normalen Samstag erwarten wir mehr Gäste als am Black Friday.»

Trotzdem gehen die Händler aber auf Nummer sicher, wollen vor allem tumultartige Szenen wie in den USA verhindern. Dort prügeln sich die Kunden regelmässig um die Ware. Shoppi Tivoli und Glattzentrum haben den Sicherheitsdienst aufgestockt.


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