Die Ukraine hat scharfen Protest dagegen eingelegt, dass Kanada auf Drängen der deutschen Regierung die Ausfuhr einer reparierten Turbine für die aus Russland kommende Gaspipeline Nord Stream 1 genehmigt hat.
Angesichts dieser inakzeptablen Ausnahme beim Sanktionsregime gegen Russland sei der kanadische Botschafter einbestellt worden, erklärte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) am Montagabend im Onlinedienst Telegram.
Dieser Vorgang werde in Moskau als Zeichen der Schwäche gewertet, sagte der ukrainische Präsident. Es bestehe kein Zweifel, dass Russland nicht nur die Gaslieferungen so weit wie möglich herunterfahren wolle. Tatsächlich wolle Russland den Gashahn für Europa vollständig zudrehen – und dies im schmerzlichsten Moment.
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Gastransit sei nicht von Sanktionen betroffen
Russland hatte die Gaslieferungen bereits Mitte Juni angeblich wegen einer defekten Turbine stark gedrosselt. Kanada gab am Wochenende die Ausfuhr der inzwischen reparierten Turbine frei. Die Turbine soll nun rasch über Deutschland nach Russland geliefert werden. Der Siemens-Konzern kündigte an, die Turbine zu installieren.
Eine Regierungssprecherin sagte in Berlin, der von russischer Seite genannte Grund für die gedrosselten Gasmengen werde mit der Lieferung der Turbine beseitigt. Protest der Ukraine gegen die Lieferung der Turbine habe die Bundesregierung zur Kenntnis genommen. Allerdings würden die Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland den Gastransit nicht betreffen, sagte die Sprecherin.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat sich angesichts der Gaskrise dafür ausgesprochen, in Büros und Werkhallen vorgeschriebene Mindesttemperaturen herunterzusetzen.
DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Jedes Grad zählt. In meiner Lagerhalle muss ich entweder 17 oder 19 Grad garantieren, je nachdem in welchem Ausmass dort gelegentlich auch Menschen arbeiten. Das geht vielleicht auch mit etwas weniger.»
Man könnte auch in Büros die Heizung leicht herunterdrehen. «Dann muss man sich gegebenenfalls ein bisschen wärmer anziehen.» Eine Sprecherin des deutschen Arbeitsministeriums sagte, es prüfe Zusammen mit dem Wirtschaftsministerium Lösungsansätze.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat sich angesichts der Gaskrise dafür ausgesprochen, in Büros und Werkhallen vorgeschriebene Mindesttemperaturen herunterzusetzen.
DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Jedes Grad zählt. In meiner Lagerhalle muss ich entweder 17 oder 19 Grad garantieren, je nachdem in welchem Ausmass dort gelegentlich auch Menschen arbeiten. Das geht vielleicht auch mit etwas weniger.»
Man könnte auch in Büros die Heizung leicht herunterdrehen. «Dann muss man sich gegebenenfalls ein bisschen wärmer anziehen.» Eine Sprecherin des deutschen Arbeitsministeriums sagte, es prüfe Zusammen mit dem Wirtschaftsministerium Lösungsansätze.
Am Montag hatten ausserdem die Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 begonnen, so dass nun erst einmal ohnehin kein Gas mehr fliesst. Die Wartungsarbeiten waren von russischer Seite angekündigt worden. Die Bundesregierung rechnet damit, dass diese rund zehn Tage dauern werden. Ob danach wieder Gas durch die Pipeline strömen wird, ist offen. (SDA/kes)