«Ich erwarte, dass auf die Forderung eingegangen wird»
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Unia zuversichtlich:«Ich erwarte, dass auf die Forderung eingegangen wird»

Sie wollen sechs Prozent mehr Lohn
Toblerone-Büezer kämpfen bis zum letzten Zacken

200 Angestellte produzieren in Bern Toblerone für die ganze Welt. Nun wollen sie deutlich mehr Lohn. Der Druck habe zugenommen. Zudem wurde kürzlich auf einen Vier-Schicht-Betrieb umgestellt. Das gehe an die Substanz.
Publiziert: 01.03.2023 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2023 um 13:10 Uhr
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Seit 21 Jahren arbeitet Urs Brunner für Toblerone. Nun fordert er eine Lohnerhöhung von sechs Prozent.
Foto: Severin Nowacki
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Wer vor dem nüchternen Fabrikationsgebäude in Bern-Brünnen steht, würde nie denken, dass dort die berühmteste Schokolade der Schweiz hergestellt wird: die Toblerone. Jedem Kind wegen ihren markanten Zacken und dem Nougat bekannt, das so wunderbar zwischen den Zähnen klebt! Die kantige Schoggi verkauft sich in aller Welt. Das Geschäft läuft dementsprechend gut.

Und die 200 Angestellten wollen mehr Geld für ihre Arbeit. Und zwar sechs Prozent. Damit möchten sie die Teuerung und die höheren Prämien der Krankenkassen ausgeglichen haben. Zudem verlangen sie eine Erhöhung der Reallöhne. «Unsere Fabrik ist hochprofitabel», sagt Urs Brunner (52) zu Blick. Seit 21 Jahren arbeitet er in der Schoggifabrik.

«Gesundheitliche Belastung ist gross»

Brunner ist gelernter Elektriker und als solcher in der ganzen Fabrik unterwegs. Er kennt die Sorgen und Nöte seiner Kolleginnen und Kollegen. Über Jahre hätten sie jeweils zwischen 0,5 und 0,7 Prozent mehr Lohn erhalten. Einmal sogar 1,2 Prozent. «Bei der aktuellen Teuerung und den stetig steigenden Krankenkassenprämien reicht das aber nicht mehr», sagt Brunner.

Die Firma hat vergangenes Jahr einen Produktionsrekord erzielt. Und doch: Der Druck nimmt zu. Die Produktion ist kürzlich auf einen Vier-Schicht-Betrieb umgestellt worden. «Die Maschinen laufen nun sieben Tage die Woche», so Brunner. Das habe Folgen für die Angestellten: kaum mehr freie Wochenenden, ständige Wechsel zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht. Man könne sein Privatleben kaum noch planen. «Zudem ist die gesundheitliche Belastung gross», klagt er.

«Kollegen wollten sogar zehn Prozent»

Über allem steht zudem seit kurzem die Drohung des Mondelez-Konzerns, zu dem Toblerone gehört, die Produktion der Schweizer Kult-Schoggi in die Slowakei auszulagern. «Jetzt müssen die sechs Prozent einfach mal drinliegen. Damit sind wir noch zurückhaltend. Einige Kollegen haben sogar zehn Prozent gefordert», sagt Brunner.

Eine Sprecherin des Lebensmittelkonzerns Mondelez wollte sich nicht zu den Lohnforderungen äussern. Man halte aber am Standort Bern fest. Baue ihn sogar aus. So wolle man zusätzlich 90 Millionen 100-Gramm-Schokoladen pro Jahr herstellen können. Ab Herbst werden die kleineren Toblerone-Produkte im 35-Gramm- oder 50-Gramm-Format in Bratislava produziert.

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