Sommerferienzeit, Hauptreisezeit: Regelmässig sind überhöhte Sprit-Preise ein Ärgernis bei Automobilisten. Ein aktueller Preisvergleich des TCS zeigt auf: In keinem anderen europäischen Land ist der Liter Diesel derzeit teurer als in der Schweiz.
Das hat teilweise mit den Steuern zu tun. Aber nicht nur. Die Schweiz ist ein Land von Tankstellen. Mehr als 3000 gibt es. Das Schweizer Tankstellennetz ist damit so dicht wie kaum ein anderes in Europa. Auf eine Schweizer Tankstelle kommen durchschnittlich 2500 Einwohnerinnen und Einwohner. Im autovernarrten Deutschland sind es mehr als doppelt so viele.
Zapfsäulen in der Hand weniger Anbieter
Bei dieser hohen Tankstellendichte müsste eigentlich der Wettbewerb spielen, dürften überhöhte Preise kein Thema sein. Aber: Das Schweizer Tankstellennetz wird von wenigen grossen Anbietern bestimmt, darunter auch ausländische Ölmultis.
Branchenprimus ist die schweizerische Avia. Sie betreibt hierzulande fast 600 Tankstellen.
Auch Detailhändler mischen mit
Mit deutlichem Abstand auf Platz 2 folgt Agrola, Tochterfirma des mächtigen Schweizer Bauernkonzerns Fenaco. Die gut 400 Agrola-Tankstellen befinden sich vor allem im ländlichen Raum.
Auf Rang 3 mischt ein internationaler Gigant mit: BP verfügt hierzulande über rund 330 Tankstellen. Der britische Erdölmulti konzentriert sich dabei vor allem auf Autobahntankstellen. Im Gegensatz zu Avia und Agrola ist BP nicht nur Verkäufer, sondern auch Produzent von Treibstoffen.
Haarscharf nicht aufs Treppchen schaffen es die Mineralöltöchter der beiden Detailhandelsriesen Migros und Coop. Die Migros-Tochter Migrol betreibt gut 300 Tankstellen. Coop zählt rund 250 zu seinem Netz.
Unabhängige Kleinanbieter sind die Ausnahme. Das Interesse der Grossen an tiefen Preisen: bescheiden. Sie wissen wohl: Es lohnt sich für die Automobilisten kaum, kilometerweit über die Kantonsgrenzen hinaus zur vermeintlich günstigeren Zapfsäule zu fahren.
Ein Liter Öl auf dem Weltmarkt kostet aktuell weniger als 50 Rappen. Wie also kommt die Differenz von 1.30 Franken zum aktuellen Dieselpreis zustande? Rund 95 Rappen davon fliessen via Mineralöl- und Mehrwertsteuer an den Staat. Bleiben rund 45 Rappen. Diese verwenden die Händler für die Verfrachtung auf Containerschiffen an die Basler Rheinhäfen, für den Transport innerhalb der Schweiz und nicht zuletzt für ihr Marketing. Dass Benzin- und Dieselpreise täglich schwanken, hängt mit dem Weltmarkt zusammen: Selbst kleine Veränderungen an der Börse, bei den Frachtpreisen und im Wechselkurs zwischen dem Schweizer Franken und dem US-Dollar, beeinflussen den Preis am Zapfhahn.
Ein Liter Öl auf dem Weltmarkt kostet aktuell weniger als 50 Rappen. Wie also kommt die Differenz von 1.30 Franken zum aktuellen Dieselpreis zustande? Rund 95 Rappen davon fliessen via Mineralöl- und Mehrwertsteuer an den Staat. Bleiben rund 45 Rappen. Diese verwenden die Händler für die Verfrachtung auf Containerschiffen an die Basler Rheinhäfen, für den Transport innerhalb der Schweiz und nicht zuletzt für ihr Marketing. Dass Benzin- und Dieselpreise täglich schwanken, hängt mit dem Weltmarkt zusammen: Selbst kleine Veränderungen an der Börse, bei den Frachtpreisen und im Wechselkurs zwischen dem Schweizer Franken und dem US-Dollar, beeinflussen den Preis am Zapfhahn.