In der Branche ist die Steiner AG berüchtigt. Der Fall von Schreiner Felix Räbsamen (29) ist kein Einzelfall. Ein Maler* aus dem Grossraum Zürich etwa hat schon mehrfach für Steiner gearbeitet. «Er zahlt zwar immer», sagt er. Aber den Preis drücke er schon bei der Auftragsvergabe.
«Bei der Abnahme der frisch gestrichenen Wohnungen kritisieren die Vertreter von Steiner jeweils jedes Detail. So versuchen sie, den Preis noch einmal zu reduzieren.»
Steiner baute schon den Prime Tower
Ähnliche Erfahrungen mit Steiner hat auch ein Fensterbauer* aus der Ostschweiz gemacht. Er vermutet: «Das Vorgehen von Steiner hat System. Er drückt die Preise, macht Mängel geltend und zahlt die Rechnungen nur auf grossen Druck.» Schon mehrfach habe der Generalbauunternehmer seine Rechnungen monatelang nicht bezahlt.
Damit konfrontiert, antwortet Steiner-Sprecher Andreas Gurtner ausweichend: Neben dem Preis berücksichtige Steiner bei der Auftragsvergabe an Subunternehmen die Leistung, die Qualität und die gemachten Erfahrungen. «Unser Grundsatz ist, dass die Abrechnungen am Schluss stattfinden.»
Die Steiner AG ist im Schweizer Baugewerbe einer der grossen Player. Seit der Gründung im Jahre 1915 gewann sie immer mehr an Einfluss. Zuletzt hatte Steiner etwa den Bau des Zürcher Prime Towers oder des Sihlcity-Zentrums geleitet. Heute beschäftigt die Firma 600 Mitarbeiter. Ein Drittel davon arbeitet in Indien. Seit 2010 ist ein Teil der Firma in indischen Händen.
Expansion nach Indien
Bis vor acht Jahren war Karl Steiner (†73) einziger Aktionär und Chef des Unternehmens. Doch er fand keinen Nachfolger. Darum verkaufte der Patron seine Aktien an die indische Hindustan Construction Company. Sie ist seit 2014 Alleineigentümerin.
Neuer VR-Präsident seither: Ajit Gulabchand (71). Drei der fünf Verwaltungsräte sind Inder. Die Baufirma setzt je länger je mehr auf den indischen Markt.
* Namen der Redaktion bekannt
Die Gross-Baustelle auf dem Zwicky-Areal in Wallisellen ZH ist seit Monaten Thema in den regionalen Medien. Von Baupfusch ist da zu lesen, von Problemen mit dem Brandschutz oder von Verspätungen, von Missmanagement und schlechter Planung. Dutzende Käufer mussten monatelang in Hotels hausen, weil ihre Wohnungen noch nicht bezugsbereit waren. Noch immer sind im Waldhaus Neuguet erst drei der vier Wohntürme bezogen worden. 100 Wohnungen sind im Bau, prominent gelegen. Gut an den öffentlichen Verkehr angebunden, in der Nähe des Glattzentrums und der Autobahn A1. 20 Minuten vom Flughafen Zürich entfernt. Alle Eigentumswohnungen sind längst verkauft. Zu Preisen zwischen 640'000 Franken und 1,85 Millionen. Die untersten vier Etagen belegt das Hotel Harry's Home mit 123 Zimmern und Appartements. Patrik Berger
Die Gross-Baustelle auf dem Zwicky-Areal in Wallisellen ZH ist seit Monaten Thema in den regionalen Medien. Von Baupfusch ist da zu lesen, von Problemen mit dem Brandschutz oder von Verspätungen, von Missmanagement und schlechter Planung. Dutzende Käufer mussten monatelang in Hotels hausen, weil ihre Wohnungen noch nicht bezugsbereit waren. Noch immer sind im Waldhaus Neuguet erst drei der vier Wohntürme bezogen worden. 100 Wohnungen sind im Bau, prominent gelegen. Gut an den öffentlichen Verkehr angebunden, in der Nähe des Glattzentrums und der Autobahn A1. 20 Minuten vom Flughafen Zürich entfernt. Alle Eigentumswohnungen sind längst verkauft. Zu Preisen zwischen 640'000 Franken und 1,85 Millionen. Die untersten vier Etagen belegt das Hotel Harry's Home mit 123 Zimmern und Appartements. Patrik Berger