Schnäppchen oder teurer Spass?
Das taugt die neue Ikea-Versicherung wirklich

Jetzt steigt Ikea ins Versicherungsgeschäft ein. Ein Experte prüft die neue Hausratsversicherung für BLICK auf Herz und Nieren.
Publiziert: 18.02.2020 um 18:41 Uhr
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Das schwedische Möbelhaus geht mit der Versicherung neue Wege.
Foto: Keystone
Fabio Giger

Das schwedische Möbelhaus Ikea lanciert gemeinsam mit Swiss-Re-Tochter Iptiq eine Haushaltsversicherung namens Hemsäker – auch die Privathaftpflicht kann man dazu buchen. Sie kann in wenigen Klicks über die Webseite von Ikea abgeschlossen werden.

Vorerst ist Hemsäker nur in der Deutschschweiz erhältlich. In wenigen Wochen soll die Versicherung in der ganzen Schweiz verfügbar sein. «Das Produkt bietet eine Basisdeckung für Hausrat sowie Privathaftpflicht. Kunden können wählen, ob sie Zusatzdeckungen wie etwa Einbruchdiebstahl oder einfachen Diebstahl auswärts wollen. Die Deckung gilt also nicht nur für Ikea-Möbel», sagt Swiss-Re-Sprecher Willy-Andreas Heckmann.

Glasbrüche nicht gedeckt

Wirklich für die ganze Wohnung? Versicherungsexperte Ruedi Ursenbacher (64) von Fairsicherung winkt ab: «Schäden durch Glasbrüche sind beim neuen Ikea-Produkt nicht gedeckt.» Das kann zu bösen Überraschungen führen: Ein kaputter Glastisch etwa müsste auf eigene Kosten ersetzt werden.

Ansonsten decke der Leistungskatalog aber alle wesentlichen Punkte zu einem vernünftigen Preis ab – mehr aber nicht. Einzig die Kündigungsfrist beeindruckt Versicherungsexperte Ursenbacher: Die Haushaltsversicherung ist jederzeit kündbar. «Das gab es in der Schweiz in dieser Form bisher noch nicht», sagt er.

Kündigung jederzeit möglich

Zwar bezahlt man die Versicherung zu Beginn für ein ganzes Jahr. Entscheidet man sich aber vor Ablauf der einjährigen Vertragsdauer, vom Kontrakt zurückzutreten, erstattet Ikea den restlichen Prämienanteil zurück.

Einziger Wermutstropfen: Mit der täglichen Kündigungsmöglichkeit wird zwar aktiv geworben, in den allgemeinen Versicherungsbedingungen findet man die entsprechende Regelung aber kaum. «Das hätte man bestimmt kundenfreundlicher lösen können», meint der Experte.

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