Auf einen Blick
- Lebensmittelaufsicht warnt vor Dubai-Schokolade. Kontrollen werfen schlechtes Licht auf Trend-Süssigkeit
- Kontaminate, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett in Proben gefunden
- In allen Proben wurden Verunreinigungen festgestellt
Der Hype um die Dubai-Schoggi hält sich hartnäckig in der Weihnachtszeit. Mittlerweile bietet jede kleine Konditorei, die etwas auf sich hält, die trendige Süssigkeit an. Auf den Weihnachtsmärkten im Land wird sie feilgeboten. Und so mancher Götti klebt das weihnächtliche Hunderternötli für sein Göttimeitli dieses Jahr auf eine Dubai-Schoggi, bevor er den Batzen unter den Christbaum legt.
Umso mehr macht die Meldung aus Deutschland hellhörig, welche die Zeitung «Bild» verbreitet: «Lebensmittelaufsicht warnt vor Dubai-Schokolade», heisst es da in grossen Lettern. Der Hintergrund: In verschiedenen deutschen Bundesländern haben Kontrollen stattgefunden, die ein schlechtes Licht auf die Schokolade werfen – oder vielmehr auf all die, die mit dem Hype um die Schokolade aus Pistaziencrème und Engelshaar noch schnell Kohle machen wollen.
«Ergebnisse sind sehr bedauerlich»
So warnt etwa das Ministerium für Ernährung und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg vor der Dubai-Schoggi. «In acht von acht Proben wurden Kontaminate (das sind Verunreinigungen, die bei der Produktion entstehen), Farbstoffe, Allergene und Fremdfett festgestellt», sagt Ernährungsminister Peter Hauk (63, CDU) nach einer Untersuchung, die das chemische Untersuchungsamt vorgenommen hat. Noch würde nur eine geringe Zahl an Proben vorliegen. «Aber die Ergebnisse sind sehr bedauerlich. Sie haben uns veranlasst, ein landesweites Sonderprogramm zu starten, um die Dubai-Schokolade unter die Lupe zu nehmen.»
In einer der Proben wurden sogar Schimmelpilz-Gifte gefunden. Fünf Schokoladen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten enthielten gar keine echte Schokolade, sondern Fremdfette. Die Kontrolleure kommen zum Schluss, dass die betreffenden Schokoladen «nicht für den menschlichen Verzehr geeignet» sind. Für den Minister ist deshalb klar: «Von Betrug bis Gesundheitsschädlichkeit wurde in den ersten Importproben von Dubai-Schokolade alles gefunden. Das ist so nicht akzeptabel», sagt er.
Falsche Deklaration
Ähnlich tönt es in Hessen. Dort hat das Landeslabor eine in der Türkei produzierte Dubai-Schoggi untersucht. Und deren Verpackung bemängelt. So reiche der Begriff «Dubai Chocolate» nicht aus. Auf der Tafel fehlen Angaben zu den Zutaten, zum Nährwert und zum Mindesthaltbarkeitsdatum. Auch in der Schweiz kommt ein Grossteil der in Läden oder im Internet angebotenen Dubai-Schokoladen aus der Türkei.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat die Dubai-Schokolade ebenfalls ins Visier genommen. Erste Ergebnisse liegen aber noch keine vor. Ziemlich sicher dürften aber auch sie nicht wirklich Gluscht machen auf ein Stück Dubai-Schoggi.