Wann kommt die Dubai-Schoggi ins Sortiment?
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Massenproduktion wird geprüft:Wann kommt die Dubai-Schoggi ins Sortiment?

Irreführende Herkunftsangabe?
Lindt droht juristischer Ärger wegen Dubai-Schoggi

Mit streng limitiertem Angebot befeuert Lindt & Sprüngli den Hype um die Dubai-Schokolade. Jetzt aber klagt ein deutscher Importeur gegen das Schweizer Unternehmen. Es geht dabei um die Herkunft der Schoggi.
Publiziert: 06.12.2024 um 13:42 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2024 um 14:38 Uhr
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Lindt & Sprüngli verkauft seit Mitte November streng limitierte Dubai-Schoggi.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Deutscher Importeur droht Lindt mit rechtlichen Schritten
  • Streit um Herkunft: Lindt produziert in Deutschland, nicht in Dubai
  • Coop und Migros verkaufen eigene Dubai-Schoggi-Kreationen
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Der Hype um die Dubai-Schoggi nimmt immer abstrusere Züge an: Die orientalische Süssigkeit ist wohl bald ein Fall für die Justiz. Im Mittelpunkt steht Lindt & Sprüngli. Der Schoggi-Hersteller aus Kilchberg ZH verkauft seit Mitte November schubsweise limitierte Stückzahlen der mit Pistaziencrème und Engelshaar gefüllten Schokoladenkreation. Stundenlang harrten Fans in der Kälte aus, als Lindt die ersten 500 Tafeln hierzulande unter die Leute brachte – trotz stattlichem Preis. 150 Gramm kosten 14.95 Franken. Zuvor hatte das Schweizer Unternehmen bereits in Deutschland für lange Schlangen vor seinen Läden gesorgt.

Und aus dem nördlichen Nachbarland droht nun juristischer Ärger. Der deutsche Importeur Andreas Wilmers will in Kürze erste Abmahnungen nach Kilchberg schicken, wie die «Lebensmittel Zeitung» berichtet. Der Hintergrund: Lindt stellt seine Dubai-Schoggi eben nicht im Emirat her – sondern in Deutschland. Wilmers hingegen importiert echte Dubai-Schokolade mit seinem Berliner Unternehmen direkt von der Marke «Fix Dessert» der britisch-ägyptischen Unternehmerin Sarah Hamouda (38), die die Hype-Süssigkeit in Dubai erfunden haben soll.

Irreführender Gebrauch von Bezeichnung Dubai?

Lindts Kreation habe mit «Dubai-Schokolade, die von Hand hergestellt wird, nichts zu tun», sagte Wilmers zum Branchenmagazin. Der Importeur ist der Ansicht, es gebe nur drei legitime Hersteller der Dubai-Schoggi im Ursprungsland. Darum sei es irreführend, dass Lindt sein Produkt mit «Dubai» vermarkte.

Der Zürcher Schoggi-Produzent wiederum rechtfertigt die Namensverwendung, dass es sich bei Dubai-Schokolade nicht um einen geografisch geschützten Begriff handelt. Vielmehr sei entscheidend, sich bei der Rezeptur und den verwendeten Zutaten an der Original-Schoggi zu orientieren.

Auch Coop und Migros machen mit

Ungeachtet dessen sind in der Schweiz auch die grossen Detailhändler auf den Hype aufgesprungen. Bei Coop gibt es niederländische Dubai-Schoggi seit dem 22. November. Die Konkurrentin Migros zieht nächste Woche nach. Ab dem 10. Dezember verkauft der orange Riese 100'000 limitierte Schachteln der Luzerner Confiserie Bachmann in seinen Filialen. Aldi und Lidl zögern hingegen noch.

Und auch Lindt will bald nachlegen. In Kilchberg arbeitet man laut Präsident Ernst Tanner (78) mit Hochdruck daran, Dubai-Schokolade bald industriell zu fertigen. In Berlin dürfte das nicht gut ankommen.

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