Tagelang rangen Gewerkschafter und Management um eine Einigung. Letztlich ohne Erfolg. Die Ryanair-Tochter Laudamotion – kurz «Lauda» – schliesst die Basis in Wien. 300 Jobs gehen verloren. Die Schliessung erfolgt bereits per Ende Mai.
Damit fordert die Corona-Krise weitere Opfer in der Tourismus-Industrie. Laudamotion ist Österreichs zweitgrösste Airline. Sie kommt auf eine Flotte von 26 Flugzeugen. Die Maschinen sind wegen der Pandemie am Boden.
Namensgeber der Airline ist der verstorbene Rennfahrer Niki Lauda (†70). Lauda hat unter dem Namen einst auch eine Autovermietung aufgezogen. Die Airline ging hervor aus der insolventen Fluglinie Niki. Ryanair war zunächst nur mit einem Anteil von 25 Prozent beteiligt, mittlerweile ist die Firma voll im Besitz der irischen Billig-Airline.
Tiefe Löhne gefordert
Die Schliessung in Wien bedeutet noch nicht das Aus der Firma. Die mit Abstand wichtigste Basis fällt aber weg. Die Routen ab Wien werden von Ryanair bedient. Die Niederlassungen in Spanien und Deutschland sollen weiter bestehen.
Ryanair hat die Schliessung in einem Communiqué «zutiefst» bedauert. Das Unternehmen kritisierte mit ungewöhnlichen Worten die Politik und die Gewerkschaften. «In beschämender Weise» hätten diese die Wünsche «von über 95 Prozent der Piloten und 70 Prozent der Kabinenbesatzung» ignoriert.
Laudamotion verlangte von den Gewerkschaften happige Zugeständnisse bei den Anstellungsbedingungen. Die Löhne hätten deutlich abgesenkt werden sollen. Die Gewerkschaft stellte sich auf den Standpunkt, dass man keinen Vertrag unterzeichnen werde, bei dem die Einkünfte von Mitarbeitern unter der Schwelle der Armutsgefährdung zu liegen kämen. So blieb eine Einigung aus.