Ronaldo statt Callà
Adidas und Nike ziehen sich aus Schweizer Fussball zurück

Das schmerzt den Fan heimischen Fussballschaffens. Aber die Super League ist weltweit gesehen einfach zu wenig lukrativ. Die zwei Trikot-Giganten investieren lieber in die europäische Spitze als in Schweizer Teams.
Publiziert: 04.12.2020 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2020 um 08:53 Uhr
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Winterthurs Kultfigur Davide Callà spielt mit Gpard.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Wenn sich Paris St. Germain einen Star wie Neymar (28) leistet oder Juventus Turin 100 Millionen Euro für einen Cristiano Ronaldo (35) hinblättert, profitieren primär nicht die Vereine. Sondern die jeweiligen Ausrüster, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. An sie geht nämlich der grösste Teil der Einnahmen aus dem Verkauf von Fan-Shirts.

Bei Juventus heisst der Ausrüster Adidas, bei PSG Nike. Die Klubs bekommen höchstens 10 Prozent des Verkaufspreises. Nike und Adidas sind die grössten Player, sie dominieren den Markt. Zusammen geben sie laut dem «Tages-Anzeiger» in den 15 grössten Ligen Europas jährlich über eine Milliarde Franken aus, um Teams auszurüsten – 75 Prozent des gesamten Volumens.

Chancen für Kleine

Die Schweiz hingegen ist für die beiden grossen des Weltmarktes uninteressant geworden. Als die Challenge League noch aus 16 Teams bestand, rüsteten Adidas und Nike 10 von 26 Teams der beiden obersten Ligen aus, 2020 sind es noch 3 von 20 – Basel, YB und der FCZ. Immerhin: Das öffnet Chancen für kleinere Ausrüster wie Jako (St. Gallen), Gpard (Aarau, Winterthur) oder Macron (Sion, Thun, Chiasso).

Exakte Zahlen geben die Vereine keine preis. Keiner der 20 angefragten Vereine will offenlegen, wie viel der Vertrag mit dem Ausrüster wert ist. Topteams wie Basel oder YB sollen eine Million Franken bekommen. Kleinere Super-League-Teams noch 300'000 Franken. Die zehn Super-Ligisten verkaufen jährlich gut 30'000 Trikots. Bescheiden im Vergleich zur englischen Premier League, die jährlich 600’000 Trikots verkauft. (pbe)

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