Um Touristen und Pendler auf die Maskenpflicht im ÖV hinzuweisen, setzt die Rhätische Bahn in ihren Zügen auf Durchsagen per Lautsprecher. Und zwar auf Deutsch, Englisch und Italienisch – aber nicht auf Rätoromanisch! Die dritte Kantonssprache ist nicht zu hören.
Das sorgt in Graubünden für Wirbel. Johannes Flury, Präsident der Lia Rumantscha, dem Dachverband aller romanischen Sprachvereine, kann das nicht verstehen, wie er der «Südostschweiz» sagt. «Besonders die Touristen sind an der Dreisprachigkeit des Kantons interessiert. Diese würden es vielleicht sogar geniessen, für einmal mehr als nur Allegra zu hören», sagt er.
«RhB muss Durchsage anpassen»
Für Flury ist klar, dass die RhB die Durchsagen anpassen muss. Romanisch gehöre einfach dazu. «Es spielt keine Rolle, ob eine Durchsage in drei oder vier Sprachen gemacht wird. Wenn die Durchsage nur für die Touristen gedacht ist, kann sie ja auch nur in Englisch sein», sagt er.
Die RhB rechtfertigt die dreisprachige Ansage gegenüber der «Südostschweiz» wie folgt: «Wir haben den Fokus bewusst auf touristische Gäste gelegt», sagt ein Sprecher. Und: «Wir gehen davon aus, dass die Schweizer wissen, dass sie im öffentlichen Verkehr eine Maske tragen müssen.» (pbe)