Der Steinbock setzt zum Sprung an: Die Rhätische Bahn (RhB) und Stadler präsentierten heute Gästen und der Öffentlichkeit ihren neuen Zug mit Namen «Capricorn». Die Premiere in Altenrhein SG wurde dramatisch mit Nebelschwaden inszeniert. Die CEO von Stadler und RhB, Thomas Ahlburg und Renato Fasciati, schnitten anschliessend an den ersten Roll-Out ein rotes Band durch.
RhB hat insgesamt 36 vierteilige Züge bei Stadler bestellt. Diese bieten 164 Sitzplätze, davon 35 in der 1. Klasse. Es ist die grösste Beschaffung überhaupt für die Bahnbetreiberin aus Graubünden. Der Wert des Auftrags und damit die Kosten für die RhB: 361 Millionen Franken.
Trennen und vereinen
Die RhB will laut CEO Fasciati mit den neuen Zügen den Fahrgästen mehr Komfort bieten und das Bahnunternehmen produktiver machen. Das Rollmaterial sei modern und behindertengerecht. Drei der vier Wagen sind niederflurig zugänglich. Auch der historisch hohe Wert des Auftrags mache die neuen «Steinböcke» zum Meilenstein.
Die neuen Wagen haben einen grossen Vorteil: Es handelt sich um Flügelzüge. Diese können getrennt an verschiedene Enddestinationen fahren und auf dem Rückweg auch wieder zusammengesetzt werden. Ein Halbstundentakt ist damit auch auf einspurigen Strecken möglich. Ab Spätherbst sollen die ersten Züge ihren Betrieb aufnehmen. Zuerst auf der Strecke Landquart-Davos-Filisur. Zwei Jahre später ist der Start des Flügelzugeinsatzes von Landquart nach Klosters–Davos und St. Moritz vorgesehen.
Wie gehts weiter für die Stadler-Aktie?
Spannung war heute auch an der Börse angesagt. Nach dem Traumstart am Freitag beim Börsengang muss sich Stadler heute beweisen. Ganz so gut lief es nicht: Die Titel verloren bis Börsenschluss fast 1,9 Prozent, der Markt dagegen stand 0,7 Prozent im Plus. (jfr)