Diese Wintersaison ist in den meisten Skigebieten der Schweiz Geschichte. Aber was für eine! Angefangen hat sie mitten im Omikron-Wirbel. Enden tut sie, während in Osteuropa der Krieg in der Ukraine tobt. Turbulente Bedingungen für den Tourismus. Trotzdem gehört die Saison für die meisten Skigebiete zu den besten der letzten Jahre.
«Besucherzahlen wie vor Corona», heisst es bei den Skigebieten Titlis, Laax und Andermatt-Sedrun auf Anfrage. Bis tief in die Saison galten Zertifikatspflicht in Restaurants und Maskenobligatorium in Gondeln. Im Vergleich mit dem Ausland waren Corona-Massnahmen in der Höhe allerdings deutlich lockerer.
Der Sonderweg der Schweiz zahlt sich aus. «Corona hat das Bedürfnis nach Berggipfeln, Skifahren und Weitsicht gesteigert», bilanziert Urs Egli (45) von den Titlis Bergbahnen im Kanton Obwalden.
Rekord-Besucherzahlen für Arosa-Lenzerheide
Was den Skigebieten besonders in die Karten spielte, sind die vielen Sonnentage. Bis auf eine Woche in den Skiferien im Februar und der Tage zwischen Weihnachten und Neujahr herrschten in den Bergen Top-Verhältnisse. In Adelboden-Lenk rechnen die Bergbahnen mit einem leichten Gästeplus im Vergleich zum Fünf-Jahres-Schnitt. Ein Sprecher: «Es war spürbar, dass es unsere Gäste von nah und fern in die Berge zog.»
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Einen lupenreinen Gästerekord verzeichnet das Bündner Skigebiet Arosa-Lenzerheide. In fünf Monaten standen 1,4 Millionen Gäste am Berg. «Das sind so viele Gäste wie noch nie seit der Eröffnung der Skigebietsverbindung», sagt Sprecher Stefan Reichmuth.
Rettungsanker Schweizer Gäste
Sogar von einer «sensationellen Saison» spricht Urs Keller (36), Geschäftsleiter der Bergbahnen Hoch-Ybrig im Kanton Schwyz. Die Festtage Ende Dezember seien zwar noch nass und viel zu warm gewesen. «Aber im Frühling hatten wir fünf Wochen am Stück das schönste Wetter», schwärmt Keller. Resultat: Die Bahnen konnten ihr bisheriges Rekordergebnis nochmals um 10 Prozent steigern!
Zu verdanken haben die Skigebiete ihre Traumsaison nicht nur dem dankbaren Zutun des Wetters. Schweizer gingen in der Schweiz auf die Piste – und kompensierten die teils noch immer fehlenden Gäste aus dem Ausland, wie Markus Berger von Schweiz Tourismus gegenüber «SRF» sagt. Inländische Gäste hätten sich in den letzten beiden Wintern als eigentlicher Rettungsanker erwiesen.
Nur Tessin sackt mit Resultat ab
Mittlerweile hat sich der Wintertourismus schon fast komplett erholt: Die Gästezahl liege schweizweit im Schnitt bei rund 85 Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie.
Einziger Wermutstropfen: Im Tessin war die Wintersaison eine zum Vergessen! Laut Seilbahnen Schweiz sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nochmals um ganze 62 Prozent!