Die Zeiten günstiger Langstreckenflüge sind spätestens seit der Pandemie vorbei – nun wird das Reisen noch ein Stückchen teurer. Zumindest für all jene, die via Singapur fliegen. Der dortige Flughafen Changi dient als internationaler Hub für Flüge von und nach Asien.
Im Jahr 2026 verpflichtet der Stadtstaat Airlines zur Nutzung von nachhaltigem Treibstoff, wie die singapurische Zeitung «The Straits Times» schreibt. Die Regelung gilt für alle Flüge, die am Changi-Airport abheben – und soll über zusätzliche Abgaben der Flugpassagiere finanziert werden.
Die Abgaben fallen je nach Flugdistanz unterschiedlich aus. Für Kurzstreckenflüge sollen umgerechnet rund 2 Schweizer Franken erhoben werden, für Mittelstrecken 4 Franken, auf der für Schweizer Fluggäste relevanten Langstrecke rund 10.50 Franken. Für Business- und First-Class-Passagiere sollen die Abgaben ausserdem höher ausfallen als in der Economy-Klasse.
Die zusätzliche Abgabe fällt für alle Airlines an – ob man mit Singapore Airlines, Swiss oder einer anderen Fluggesellschaft fliegt.
Wasserfall, Schmetterlinge, Stadtrundfahrt
Der nachhaltige Treibstoff wird unter anderem aus recyceltem Speiseöl produziert und ist drei- bis fünfmal teurer als herkömmliches Kerosin. Singapur erhofft sich, dass bis 2030 mindestens 3 Prozent aller Flüge mit nachhaltigem Treibstoff durchgeführt werden. Bis 2050 will der Flughafen klimaneutral sein.
Dass sich Reisende von der neuen Abgabe von Flügen über das Drehkreuz Singapur abhalten lassen, scheint unwahrscheinlich: Singapur-Changi ist gemäss den «World Airport Awards» der beliebteste Flughafen der Welt. In den vier Terminals gibt es unter anderem einen Wasserfall, einen Schmetterlingsgarten sowie unzählige Geschäfte und Restaurants. Wer einen längeren Aufenthalt im Transitbereich hat, kriegt vom Flughafen gar eine Gratis-Stadtrundfahrt offeriert.
65 Millionen Passagiere werden im laufenden Jahr laut Prognosen über den Flughafen reisen. 2024 könnten es noch mehr sein – trotz zusätzlicher Abgabe.