Psyche von Kindern gefährdet?
EU-Kommission geht gegen Tiktok vor

Die Europäische Kommission hat ein Verfahren gegen die Online-Plattform Tiktok eröffnet. Es soll geprüft werden, ob der chinesische Konzern mit der App Tiktok Lite die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährdet, wie die Kommission mitteilte.
Publiziert: 22.04.2024 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2024 um 17:53 Uhr
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Die Online-Plattform Tiktok soll die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährden.
Foto: Getty Images

Schon wieder Ärger für Tiktok. Die Europäische Kommission hat ein Verfahren gegen die Online-Plattform TikTok eröffnet. Es soll geprüft werden, ob der chinesische Konzern mit der App Tiktok Lite die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährdet. Und ob Tiktok damit gegen EU-Regeln verstösst, wie die Kommission am Montag in Brüssel mitteilte.

Tiktok habe womöglich die Pflicht verletzt, «das höchste Niveau an Privatsphäre, Gefahrlosigkeit und Sicherheit für Minderjährige» zu gewährleisten. Es geht um den neuen Dienst Tiktok Lite. Er belohnt User, die stundenlang Videos schauen und liken oder Freunde zu Tiktok einladen. In Europa ist die Funktion erst in Frankreich und Spanien aufgeschaltet.

Tiktok muss nun liefern

Das Aufgaben- und Belohnungsprogramm könne süchtig machen und sei besonders besorgniserregend für Kinder, da nicht erkennbar sei, dass das Alter wirksam überprüft werde, so die Kommission. Sie kritisiert, dass der Konzern die Version der App in Frankreich und Spanien herausgebracht habe, ohne vorher die damit verbundenen Risiken in einem Bericht zu bewerten. Ein solcher Bericht sollte bis zum 18. April vorgelegt werden - nach Angaben der Brüsseler Behörde hat Tiktok das versäumt.

Die Online-Plattform wird nun aufgefordert, innerhalb von 24 Stunden eine Risikobewertung der neuen Belohnungsfunktionen vorzulegen, andernfalls drohten tägliche Geldstrafen. Der Kommission zufolge können etwa Geldbussen von bis zu 1 Prozent der gesamten Jahreseinnahmen oder des weltweiten Umsatzes auf Tiktok zukommen.

EU nimmt Onlinedienste an die Kandare

Bereits Mitte Februar hatte die EU-Kommission ein Verfahren gegen Tiktok eröffnet. Da soll geprüft werden, ob der Online-Riese genug gegen die Verbreitung illegaler Inhalte vorgeht und etwa beim Jugendschutz, und Werbetransparenz gegen EU-Regeln verstösst. Zuvor hatte sie eine Voruntersuchung durchgeführt.

Auch gegen X (früher Twitter) hatte Brüssel schon ein ähnliches Verfahren auf den Weg gebracht. Online-Plattformen werden von einem neuen EU-Gesetz über digitale Dienste (DSA) verpflichtet, strikt gegen illegale Inhalte wie Hassrede und Hetze im Netz vorzugehen. (pbe/SDA)

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