Die Proteste der Klimajugend gegen Ressourcen-Raubbau und Konsumwut gehören inzwischen zum Alltag. Sie finden bei immer mehr Schweizerinnen und Schweizern Gehör. Und schlagen offenbar nun auch auf unser Ausgabeverhalten für Weihnachten.
BLICK liegt die noch unveröffentlichte Studie der Online-Marktforscher von Marketagent Schweiz vor. Titel: «Diese Weihnachten wird gespart.» Die Befragung zum Konsumverhalten ist repräsentativ. Resultat: 24 Prozent der Befragten geben an, bei Geschenken in diesem Jahr weniger tief in die Tasche zu greifen als im Vorjahr.
Das Gros (70 Prozent) plant unveränderte Ausgaben für die Liebsten. Lediglich sechs Prozent wollen mehr ausgeben.
Essen vor Spielwaren und Parfüm
Bei der Art der Geschenke änderte sich gegenüber dem Vorjahr nicht viel: An erster Stelle stehen Esswaren, gefolgt von Spielzeug, Parfüm und Körperpflegeartikeln, dann kommen Bekleidung und Bargeld.
Dass gespart wird, gefällt den Detailhändlern kaum. Sie dürfen sich dennoch freuen. Denn die Mehrheit der Befragten (69 Prozent) will Läden in der Schweiz die Treue halten. Nur eine Minderheit plant Weihnachtseinkäufe im Ausland.
Konsumwut am Black Friday
Ein Resultat der Studie, der Rückgang bei geplanten Ausgaben für Weihnachtsgeschenke, erstaunt vor allem vor diesem Hintergrund: Letzte Woche endete der grösste Rabatttag des Jahres, der Black Friday, mit einem Umsatzrekord von rund einer halben Milliarde Franken (BLICK berichtete). Hält man es in der Schweiz am Schluss doch nicht so genau mit den guten Vorsätzen?
Laut Marketagent wurde die Umfrage Mitte Oktober durchgeführt. Der Black Friday sei nicht Bestandteil der Studie gewesen, heisst es.
Gut möglich ist, dass ein Teil der Befragten die Einkäufe bereits vorgezogen hat – mit dem Argument, dank ebendiesen Black-Friday-Rabatten bei den Weihnachtsgeschenken zu sparen. Die Motivation der Konsumenten zum Sparen wurde von den Marktforschern jedenfalls nicht abgefragt.