Problemfall unter den Töchtern
Muss die Migros beim Depot-Verkauf drauflegen?

Eine Tochter ist die Migros schon los, weitere drei will sie noch loswerden. Bei Depot soll das besonders schwierig sein. Deshalb soll die Migros auch bereit sein, dem Käufer der Dekor-Firma eine Mitgift zu zahlen.
Publiziert: 02.11.2019 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2019 um 16:09 Uhr
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Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen baut den orangen Riesen um. Vier Migros-Unternehmen suchen einen neuen Besitzer.
Foto: keystone-sda.ch

Seit dem Sommer sucht die Migros Käufer für vier ihrer Unternehmen. Mit der Velofirma M-Way ist sie bereits eine Tochter los. Auch bei Globus soll es Interessierte geben. Eine Handvoll davon seriöse, wie «Reuters» mit Berufung auf Quellen weiss. Allen voran der österreichische Investor René Benko und seine Signa Holdiing.

Schwieriger gestaltet sich offenbar der Verkauf von Dekor-Tochter Depot. Wie die «Lebensmittelzeitung» berichtet, sucht die Migros nun aktiv nach potenziellen Käufern. Dafür zuständig ist die Beratungsfirma DC Advisory. Möglichst bis zum ersten Halbjahr 2020 wolle das Unternehmen Depot verkaufen, hat die Zeitung vernommen. Und was sagt die Migros zum Verkaufsprozess? «Wie geplant im Gang» sei dieser, und er werde «längere Zeit in Anspruch nehmen», zitiert die Zeitung das Unternehmen.

Zustimmung von Minderheitsbesitzer nötig

Ganz auf eigene Faust kann der Schweizer Detailhandelskonzern bei Depot aber nicht agieren. Auch Christian Gries hat noch ein Wort mitzureden. Er ist Chef der Gries Deco Holding und besitzt 10 Prozent an Depot. Als ehemaliger Besitzer soll er ein Vorverkaufsrecht haben, weiss die «Lebensmittelzeitung» und an einer Lösung arbeiten. Eine offizielle Stellungnahme aber gibt es dazu nicht. Sicher ist, die Migros braucht die Zustimmung von Gries.

Das dürfte aber nicht die grösste Hürde für einen Verkauf sein. Das seien wohl die Finanzen. Laut der Zeitung gilt Depot als Problemfall. Umso mehr wolle die Migros die Trennung von der ungewollten Tochter. Deshalb gelte es unter potenziellen Interessenten als sicher, dass die Verkäuferin auch einen negativen Kaufpreis akzeptiere, schreibt die «Lebensmittelzeitung». Eine Mitgift für eine Restrukturierung etwa. (jfr)

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