Prinzessin Madeleine von Schweden über Kosmetik und Social Media für Kinder
«Meine Tochter ist noch jung – bei uns gibt es klare Regeln»

Madeleine von Schweden tauscht die Krone für Cremetiegel: Die Prinzessin mischt jetzt auch im Beauty-Business mit. Im Gespräch mit Blick verrät sie, warum Kosmetik für Kinder ihre neue Mission ist und weshalb sie dafür mit einer Schweizer Marke zusammenarbeitet.
Publiziert: 06.04.2025 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2025 um 17:11 Uhr
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An der Beautymesse in Düsseldorf traf Blick ...
Foto: zVg

Darum gehts

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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Ein Royal auf Abwegen: Prinzessin Madeleine von Schweden (42) lancierte vor einer Woche auf der Düsseldorfer Beautymesse im internationalen Blitzlichtgewitter ihre Karriere als Geschäftsfrau. «Ich will nicht von meinem Mann abhängig sein», sagt Madeleine Bernadotte – wie sie als Privatperson heisst – danach mit einem Augenzwinkern im Gespräch mit Blick. Ihr erstes Geld will sie mit einer eigenen Beautymarke in Zusammenarbeit mit Weleda verdienen.

Blick: Frau Bernadotte, füllt Sie das Leben als Prinzessin nicht mehr aus, dass Sie jetzt ins Beauty-Geschäft einsteigen?
Madeleine Bernadotte: Vor ein paar Jahren beschloss mein Vater, dass mein Bruder und ich weniger königliche Pflichten übernehmen sollten. Das gab mir die Freiheit, neue Möglichkeiten zu erkunden – so wie die Zusammenarbeit mit Weleda.

Zuvor haben Sie sich hauptsächlich gemeinnützig engagiert. Jetzt sind Sie Jungunternehmerin. Ein krasser Gegensatz!
Kinder und ihr Wohlbefinden waren mir schon immer ein wichtiges Anliegen. Ich selbst habe eine elfjährige Tochter und in den letzten Jahren festgestellt, dass es auf dem Kosmetikmarkt eine Lücke für Jugendliche gibt. Ausserdem will ich nicht von meinem Mann abhängig sein. (lacht)

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Von welcher Marktlücke sprechen Sie denn bei Ihren Produkten der Marke Minlen?
«Min» ist schwedisch und heisst übersetzt «mein». «Len» bedeutet «weich» und ist gleichzeitig mein Kosename. Als meine Tochter jünger war, war es einfach, milde Hautpflegeprodukte für sie zu finden. Doch je älter sie wurde, desto mehr wehrte sie sich dagegen, etwas zu benutzen, auf dem «für Babys» steht. Beim gemeinsamen Einkauf gerieten wir dann manchmal aneinander, weil wir nichts Passendes fanden. Sie wollte Artikel, die sie online gesehen hatte, und ich wollte ein vertrauensvolles Produkt. Eines, das für sie altersgerecht ist und meine Ansprüche an Inhaltsstoffe erfüllt. Genau hier setzen meine Produkte an.

Also stellen Sie sich mit Ihrer Marke gegen den sogenannten «Sephora Kids»-Trend, bei dem Kinder virale Kosmetikprodukte kaufen, die eigentlich für Erwachsene gedacht sind?
Ja, das ist ein grosses Anliegen von uns. Viele dieser viralen Produkte enthalten aggressive Wirkstoffe, die empfindlicher Kinderhaut schaden können. Wir wollen mit unseren Produkten Eltern und Kinder sensibilisieren und zeigen, dass es Alternativen gibt.

Persönlich: Madeleine von Schweden

Prinzessin Madeleine (42) ist die jüngste Tochter von König Carl Gustaf (78) und Königin Silvia (81). In der schwedischen Thronfolge steht die dreifache Mutter derzeit an achter Stelle. Seit 2013 ist sie mit dem US-amerikanischen Geschäftsmann Christopher O'Neill (50) verheiratet. Die Familie lebte lange in den USA. Seit 2021 erhält die Prinzessin keine Apanage mehr – eine Art finanzielle Aufwandsentschädigung vom schwedischen Staat.

Prinzessin Madeleine (42) ist die jüngste Tochter von König Carl Gustaf (78) und Königin Silvia (81). In der schwedischen Thronfolge steht die dreifache Mutter derzeit an achter Stelle. Seit 2013 ist sie mit dem US-amerikanischen Geschäftsmann Christopher O'Neill (50) verheiratet. Die Familie lebte lange in den USA. Seit 2021 erhält die Prinzessin keine Apanage mehr – eine Art finanzielle Aufwandsentschädigung vom schwedischen Staat.

Ihre älteste Tochter Leonore (11) ist jetzt in einem Alter, in dem viele «Sephora Kids» sind. Ist das bei Ihnen zu Hause ein Thema?
Ja. Denn meine Tochter interessiert sich – wie viele Mädchen in ihrem Alter – für Hautpflege. Es war mir aber wichtig, mit ihr über die versteckten Risiken zu sprechen, die mit dem Kauf eines Produkts verbunden sind, das populär und trendy erscheint. Als Eltern ist es unsere Aufgabe, ihr zu erklären, dass sie sanfte Produkte braucht, die für junge Haut geeignet sind, bevor sie losgeht und ein Produkt kauft.

Die Kids werden auf Social Media oft zum Kauf dieser Produkte angeregt. Darf Ihre älteste Tochter soziale Plattformen wie Instagram, Snapchat, Tiktok und Co. nutzen?
Nein. Meine Tochter ist noch jung, da gibt es bei uns klare Regeln.

Ein Smartphone hat sie aber, oder?
Vergangenes Jahr hat sie ihr erstes Handy bekommen. Als Letzte ihrer Schulklasse. Davor musste ich mir oft anhören: «Aber Mama, alle in meiner Klasse haben schon eins!»

Brauchen Kinder denn wirklich schon kosmetische Hautpflegeprodukte?
Es ist zu simpel, zu sagen, dass sich Kinder nicht mit Hautpflegeprodukten beschäftigen sollten. Die Realität ist, dass sich die Gewohnheiten und Interessen von Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren enorm verändert haben. Studien zeigen, dass die heutige Jugend – insbesondere die Generation Alpha – immer früher neugierig auf Hautpflege wird. Ist es angesichts dieses Trends nicht verantwortungsvoller, sichere, altersgerechte Produkte anzubieten, statt sie mit Produkten experimentieren zu lassen, die nicht für sie bestimmt sind? Ich glaube, dass die frühzeitige Förderung gesunder Gewohnheiten nicht nur zu einer besseren Haut, sondern auch zu langfristigem Wohlbefinden und Selbstvertrauen führt.

Was sagt die schwedische Königsfamilie zu Ihrer Zusammenarbeit mit Weleda?
Meine Eltern haben mich von Anfang an unterstützt. Sie hielten mein Vorhaben für eine gute Initiative. Wir alle wollen einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Sie haben gesehen, dass ich das mit verantwortungsvoll hergestellten Kosmetikprodukten tun möchte. Auch meine Familie hat mich unterstützt, zum Beispiel mein Mann mit seinem Wissen als Finanzexperte. Und meine Kinder haben mir bei der Auswahl der Farben und der Düfte geholfen.

Besonders englischsprachige Personen verwechseln gern Schweden und die Schweiz. Wurden Sie fälschlicherweise schon einmal für eine Schweizerin gehalten?
Die Namen scheinen manchmal wirklich zu ähnlich zu sein. Ich bin zwar noch nie mit einer Schweizerin verwechselt worden. Aber jetzt, da ich häufiger mit der Schweiz in Verbindung gebracht werde, wird es sicher passieren. In der Medienberichterstattung über unsere Zusammenarbeit ist es schon vorgekommen, dass Weleda als schwedische Marke bezeichnet wurde.

Waren Sie schon einmal in der Schweiz?
Ja, mehrmals. Die Schweiz ist ein wunderbares Land.

Wo waren Sie bereits?
Ich war schon viele Male zum Skifahren und Wandern in den Alpen. Und natürlich auch in Arlesheim BL beim Weleda-Hauptsitz.

Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten zwischen Schweden und der Schweiz?
Es gibt sicherlich viele Gemeinsamkeiten – nicht nur, dass viele die Namen der beiden Länder verwechseln. (lacht)

Was schätzen Sie an Schweizerinnen und Schweizern?
Ich erlebe sie als sehr warmherzig.

Warum haben Sie für die Zusammenarbeit eine Schweizer Marke und nicht eine aus Ihrem Heimatland Schweden gewählt?
Zu Beginn war ich auch in Gesprächen mit schwedischen und deutschen Firmen. Aber ich hatte Weleda ehrlich gesagt schon immer im Hinterkopf. Auch, weil ich die Produkte selbst gern benutze und immer geschätzt habe. Spätestens, als ich die Chefin Tina Müller kennenlernte, wusste ich, dass Weleda der richtige Partner ist.

Weleda hat anthroposophische Wurzeln (eine spirituelle und esoterische Weltanschauung, begründet von Rudolf Steiner, Steiner war Mitgründer von Weleda, Anm. der Red.). Diese werden von manchen hinterfragt.
Ja, ich weiss.

Haben Sie sie hinterfragt?
Unser Fokus liegt ausschliesslich auf Hautpflege für Babys, Kinder und Jugendliche. Es geht um äussere Anwendung und natürliche Inhaltsstoffe. Da habe ich vollstes Vertrauen in Weleda.

Was heisst Schönheit für Sie?
Das Wichtigste für mich ist, glücklich zu sein. Innere Zufriedenheit strahlt immer nach aussen. Und das macht einen Menschen schön.

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