Die Schmerzgrenze bei den Krankenkassenprämien ist erreicht. Preisüberwacher Stefan Meierhans (49) ist für die Sorgen und Nöte der Prämienzahler da. Arbeit hat er viel.
Wie dramatisch ist die Situation im Schweizer Gesundheitswesen?
Stefan Meierhans: Ich bekomme fast täglich Post von Schweizerinnen und Schweizern, die schreiben, sie hätten Probleme, die Prämien zu zahlen. Allein das zeigt, wie schwierig die Situation ist. Dann sind in den letzten 20 Jahren die Kosten im Gesundheitswesen jedes Jahr um über 4 Prozent gestiegen. Das zeigt, es ist 2 vor 12!
Die Kosten steigen jedes Jahr. Was kann man konkret dagegen tun?
Es gibt ganz viele Vorschläge, die schon auf dem Tisch liegen. Ich bin in einer Experten-Gruppe. Diese hat dem Bundesrat 38 Massnahmen präsentiert, mit denen man die Kosten eindämmen könnte. Die Frage ist nicht, was tun, man muss es einfach machen! Ein Beispiel sind die Generika, die bei uns doppelt so viel kosten wie im europäischen Ausland. 2014 hat der Bundesrat entschieden, das System anzupassen, damit wir weniger zahlen. Unterdessen sind wir im Jahr 2018 und nichts ist passiert. Jetzt muss man Dampf machen und umsetzen!
Die CVP hat diese Woche den Text einer Initiative zur Kostenbremse vorgestellt. Was ist davon zu halten?
Grundsätzlich geht eine Kostendämpfung in die Richtung von dem, was auch die Experten dem Bundesrat vorgeschlagen haben. Im Detail kann und will ich mich von Amtes wegen dazu nicht äussern.
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