Darum gehts
- ESC-Tickets werden überteuert im Internet gehandelt, SRG warnt vor Enttäuschungen
- Weiterverkaufte Tickets können vom Veranstalter gesperrt werden
- Ticketcorner ermöglicht Weitergabe von Tickets zum Originalpreis
In knapp zwei Monaten steigt in der St. Jakobshalle in Basel das grosse Finale des Eurovision Song Contests (ESC) 2025. Doch schon heute werden Tickets für den Event im Internet für überteuerte Preise gehandelt. Bis zu 1200 Franken verlangen Wiederverkäufer auf der Plattform Viagogo. Auf der Webseite von Ticketbande kostet das teuerste ESC-Ticket 1551 Euro. Und bei Stubhub reichen die Preise sogar bis 5000 Euro (4800 Franken).
Dabei wollte die SRG, die den Singwettbewerb dieses Jahr austrägt, solch überteuerten Preise verhindern. Wer über den offiziellen Kanal ein Ticket ergattern wollte, musste sich namentlich registrieren. In einer ersten Welle wurden Ende Januar 42’000 Tickets für die verschiedenen Liveshows angeboten – zu Preisen von 40 bis 350 Franken. Sie waren in wenigen Minuten ausverkauft.
Es droht die grosse Enttäuschung an der Eingangstür
Entsprechend bekämpft der Veranstalter den Tickethandel im Netz: «Personalisierte Tickets dürfen nicht zu kommerziellen Zwecken weiterverkauft werden», sagt Edi Estermann (60), ESC-Sprecher der SRG, gegenüber Blick. «Lassen sich solche Weiterverkäufer zurückverfolgen, können sie vom Veranstalter gesperrt werden.»
Im Schnitt kosten die Tickets auf den Wiederverkaufsplattformen mehrere Hundert Franken mehr als im offiziellen Verkauf. Doch wer sich darauf einlässt, bezahlt nicht nur viel zu viel, sondern droht auch am ESC in die Röhre zu schauen. «Wir behalten uns das Recht vor, auf diesen Wegen erworbene Tickets zu stornieren», so Estermann. «Um Enttäuschungen an der Eingangstür zu entgehen, empfehlen wir ausdrücklich, Tickets ausschliesslich über die offiziellen Verkaufsstellen zu erwerben.»
Wer sich bis am 10. Januar registriert hat, kriegt am 27. März bei der zweiten Verkaufswelle eine weitere Chance, doch noch an ein offizielles Ticket zu kommen. Ausserdem ermöglicht der offizielle Verkaufskanal Ticketcorner die Weitergabe von Tickets von Fan zu Fan zum Originalpreis, wie Estermann ausführt. «Umschreibungen können über die Ticketcorner-eigene Internetplattform fanSALE.ch gemacht werden.»
Viagogo verspricht abgewiesenen Fans Rückerstattung
Und was sagt Viagogo dazu, dass auf der Plattform überteuerte und möglicherweise ungültige Tickets angeboten werden? «Wie bei jeder anderen Ware auch, finden Tickets, die von Ticketinhabern zu hohen Preisen auf unserem Marktplatz angeboten werden, nur sehr selten einen Käufer», schreibt eine Sprecherin auf Blick-Anfrage.
Zudem seien alle Kunden durch die «Viagogo-Garantie» geschützt. «Im seltenen Fall, dass ein Problem auftritt, bietet Viagogo den Fans ohne zusätzliche Kosten Ersatztickets an oder erstattet ihnen den vollen Betrag», so die Sprecherin.
Zum ESC hat Viagogo auf der Website sogar eine Warnung aufgeschaltet: «Die Ausweise aller Veranstaltungsteilnehmer werden kontrolliert, um sicherzustellen, dass sie mit den Namen auf ihren persönlichen Tickets übereinstimmen. Bitte beachten Sie, dass Ihr Ticket möglicherweise nicht zum Zutritt zur Veranstaltung berechtigt.»
Es gilt also: Finger weg von ESC-Tickets zu heftigen Preisen. Und für alle, die kein Ticket finden, bleibt ein kleiner Trost. Die ganze Basler Innenstadt wird durch das ESC-Rahmenprogramm vom 10. bis 17. Mai zur Festhütte.