A laptop with a PostFinance debit card and minuature figures on display at the PostFinance branch Aarberggasse in Bern, Switzerland, on October 18, 2018. (KEYSTONE/Christian Beutler)

Post-Kärtli wird wohl teurer
Dafür soll es im Ausland brauchbar sein!

Bargeldloses Zahlen mit der Debitkarte in Frankreich? Mit dem Post-Kärli nicht möglich. Noch nicht zumindest. Denn Postfinance-Chef Hansruedi Köng verspricht die Wende.
Publiziert: 08.02.2021 um 08:52 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2021 um 16:09 Uhr
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Postfinance-Chef Hansruedi Köng: Seit neun Jahren an der Spitze von Postfinance.
Foto: keystone-sda.ch

Jede dritte Debitkartentransaktion im Land läuft über ein Kärtli von Postfinance. Der gelbe Gigant ist gross im Business. Aber nur im Inland.

Im nächsten Jahr soll sich das ändern. «Wir werden die Postfinance-Karte ab nächstem Jahr mit Funktionen der international akzeptierten Debit-Mastercard kombinieren», sagt Postfinance-CEO Hansruedi Köng (55) im Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

Köng spricht von «Nachholbedarf». «Vor allem bei Zahlungen im Ausland.» Mastercard werde die Zahlungen ausserhalb der Schweiz abwickeln. Die neue Karte soll auch in Online-Shops eingesetzt werden können.

Kärtli wird teurer

Zum Nulltarif wird das aber nicht kommen. Die neue Karte werde einen «echten» Mehrwert bieten, glaubt Köng. «Wir werden für das Gesamtpaket einen adäquaten Preis verlangen.»

Köng macht im Gespräch mit Tamedia auch eine Kampfansage an den Hypotheken-König Raiffeisen. «Wir streben mittelfristig ein Hypothekarvolumen von rund 50 Milliarden Franken an», sagt der Finanzmanager. Das ist knapp ein Viertel des Raiffeisen-Volumens – und ein beträchtlicher Anteil am Hypo-Markt!

Die Ziele sind hoch gesteckt. 200 Millionen Franken soll die Hypo-Offensive im Jahr in die Kassen spülen. «Dann wäre die Bank auch bei den Investoren gefragt», sagt Köng mit Blick auf eine mögliche Privatisierung.

Milliardenschwerer Staatsapparat

Die Privatisierung der Postfinance habe ökonomisch gute Chancen, sagt er. Politisch könne er aber keine Prognose abgeben. Den Forderungen der liberalen Parteien habe der Bundesrat mit dem Vorschlag der Vollprivatisierung Rechnung getragen. Und gegenüber linken Bedenken zur Grundversorgung soll ein konstruktiver Dialog gestartet werden.

Postfinance könne auch nach der Privatisierung einen Grundauftrag erfüllen. «Aber es muss klar sein, zu welchen Konditionen.»

«Wenn beide Seiten Wort halten, sollten keine starren Barrikaden entstehen», so Köng weiter. Die Frage sei, ob man der Postfinance eine Entwicklungschance gebe, oder ob man sie zu einem Staatsapparat zurückbaue, der sechs Milliarden Franken Kapital binde und kaum Rendite bringe. (ise)

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