Schlieremer Biotech-Firma hebt an Börse ab
Novartis kauft sich in Corona-Programm von Molecular Partners ein

Über 30 Prozent im Plus. Keine andere Aktie an der Schweizer Börse ist heute so gefragt wie die von Molecular Partners. BLICK kennt die Gründe. Einer davon ist der Schulterschluss mit Novartis.
Publiziert: 28.10.2020 um 07:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2020 um 13:51 Uhr
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Novartis schaltet sich über eine Zusammenarbeit mit Molecular Partners nun doch aktiver in den Kampf gegen Covid-19 ein.
Foto: GEORGIOS KEFALAS

Raketenstart nach Börsenöffnung: Die Aktie der Schlieremer Biotech-Firma Molecular Partner steigt und steigt. Gegen Mittag notiert sie 30,2 Prozent im Plus – keine andere kotierte Firma an der Schweizer Börse notiert dermassen im grünen Bereich. Die Mehrheit der Aktien wird wegen Corona-Sorgen in die Tiefe gerissen.

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Was ist passiert? Novartis schaltet sich über eine Zusammenarbeit mit Molecular Partners nun doch aktiver in den Kampf gegen Corona ein. In Form einer Options- und Lizenzvereinbarung üben die beiden Unternehmen aus Basel und Schlieren ZH den Schulterschluss. Das teilten sie am Vormittag mit.

Ziel der Vereinbarung ist die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von zwei therapeutischen Kandidaten. Sie heissen MP0420 und MP0423 und sollen gegen das Coronavirus erprobt werden.

Firmen teilen sich Forschungsprogramm

Molecular Partners werde klinische Studien der Phase 1 ausführen. Diese sollen im November 2020 beginnen. Später kommt Novartis zum Zug: Der Basler Konzern sei dann für klinische Studien der Phasen 2 und 3 sowie alle weiteren Entwicklungs- und Kommerzialisierungsaktivitäten verantwortlich.

Die Zusammenarbeit ziele darauf ab, die firmeneigenen sogenannten DARPin-Technologien von Molecular Partners und die Erfahrungen von Novartis in der globalen Arzneimittelentwicklung, Zulassung, Herstellung und Vermarktung zu nutzen, um das Programm rasch voranzubringen, heisst es in der Mitteilung.

Geldsegen aus Basel für Molecular Partners

Im Rahmen der Vereinbarung erhält Molecular Partners laut Mitteilung eine Vorauszahlung von 60 Millionen Franken, die auch Eigenkapital einschliesst. Eine weitere Zahlung von 150 Millionen Franken wird demnach fällig, sollte Novartis sich entscheiden, die Option für beide therapeutischen Kandidaten in Anspruch zu nehmen, sowie beträchtliche Lizenzgebühren auf den Umsatz.

Molecular Partners machte zuletzt häufiger Schlagzeilen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) etwa hatte Mitte August mit der Schlieremer Firma einen Reservations-Vertrag für ein Covid-19-Medikament unterzeichnet.(SDA/uro)

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