Der vor allem für seinen Corona-Impfstoff bekannte Pharmakonzern Pfizer wird 45 der ärmsten Länder der Welt seine patentierten Medikamente, einschliesslich der Covid-19-Behandlung Paxlovid und des meistverkauften Brustkrebsmedikaments Ibrance, zu einem gemeinnützigen Preis zur Verfügung stellen. Das kündigte der Medikamentenhersteller am Mittwoch in Davos an.
«Wie wir bei der weltweiten Einführung des Covid-19-Impfstoffs gelernt haben, ist das Angebot nur der erste Schritt, um den Patienten zu helfen. Wir werden eng mit führenden Vertretern des globalen Gesundheitswesens zusammenarbeiten, um Verbesserungen bei der Diagnose, Aufklärung, Infrastruktur, Lagerung und mehr herbeizuführen. Nur wenn alle Hindernisse überwunden sind, können wir die Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung beenden und allen Patienten helfen», sagte Pfizer-CEO Albert Bourla (60).
Liste umfasst 23 Medikamente und Impfstoffe
Die 45 Länder, welche die Medikamente künftig fast gratis bekommen, haben keinen guten Zugang zu innovativen Behandlungen. Laut der Bill & Melinda Gates Foundation kann es vier bis sieben Jahre länger dauern, bis neue Behandlungen in Ländern mit niedrigem Einkommen verfügbar werden – wenn sie überhaupt je verfügbar sind.
Laut Pfizer umfasst der Plan 23 patentierte Medikamente und Impfstoffe zur Behandlung von Infektionskrankheiten, bestimmten Krebsarten sowie seltenen und entzündlichen Krankheiten. Neben Paxlovid und Ibrance stehen auf der Liste der Pneumonie-Impfstoff Prevnar 13, das Medikament gegen rheumatoide Arthritis Xeljanz und die Krebsbehandlungen Xalkori und Inlyta.
Auch der mit Biontech entwickelte Covid-19-Impfstoff Comirnaty gehört zum Angebot des Pharmagiganten. Pfizer war bei der Einführung für die langen Wartezeiten in ärmeren Ländern kritisiert worden. (kin)