Auf einen Blick
- Peter Spuhler kritisiert Trump und die deutsche Politik
- Spuhler wünscht sich Friedrich Merz als neuen Kanzler
- Beim neuen Abkommen mit der EU hat er ein schlechtes Gefühl
Das Ergebnis der US-Wahlen und der Zusammenbruch der deutschen Regierung beschäftigt Peter Spuhler (65). Kein Wunder, geschäftet er mit dem Zugbauer Stadler Rail doch in beiden Nationen. Am «Let’s talk»-Symposium des Zürcher Efficiency-Clubs im Zürcher Kongresshaus waren die beiden politischen Grossereignisse ein zentrales Thema. Spuhler nahm dazu kein Blatt vor den Mund, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
So hält er wenig von Donald Trumps (78) Ansage, den Ukraine-Krieg innert 24 Stunden zu beenden. «Das ist ein Witz!», sagte Spuhler im Gespräch mit «Bilanz»-Chefredaktor Dirk Schütz. Spuhler, der eine Fabrik in Belarus betreibt, fügte an: «Das ist ja nicht der einzige Witz, den er von sich gibt.» Einen schnellen Waffenstillstand würde es nur geben, wenn man der Ukraine einen grossen Teil des Landes wegnehme. «Als Schweizer und als liberal denkender Mensch kann man das nicht gutheissen», so Spuhler.
Spuhler und die Sünden Deutschlands
Der deutschen Politik stellt Spuhler ein schlechtes Zeugnis aus. «Dort rumpelt es an allen Ecken und Enden», sagte er. Nach dem Zusammenbruch der Ampel-Regierung macht er deutlich, was er sich für den Nachbarn wünscht: «Ich hoffe, dass unser langjähriger Verwaltungsrat Friedrich Merz – er war 14 Jahre dabei – bald Kanzler wird und endlich wieder eine gute bürgerliche Wirtschaftspolitik zustande bringt.» Spuhler habe ihm umgehend eine SMS geschrieben mit der Botschaft «Vollgas!»
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Für Stadler Rail sei die Situation in der deutschen Politik wichtiger als die in den USA, betonte er. Friedrich Merz (69) würde Deutschland als Kanzler sehr guttun. Spuhler sprach von den «Sünden», die Deutschland unter Kanzlerin Angela Merkel (70) begangen habe. Es würde etwas nicht stimmen, wenn über 50 Prozent der Wähler staatliche Transferzahlungen bekommen würden. Das Abstellen der Kernkraftwerke und das Verbot der Verbrenner per 2023 nannte er «zentrale Fehler». Sein Fazit: «Das sind Einschnitte in die Wirtschaft, die fatale Folgen haben können.»
«Da war ich klar dagegen»
In Sachen Beziehung zwischen der Schweiz und der EU machte sich Spuhler für geregelte Verhältnisse stark. Vom Rahmenabkommen habe er nicht viel gehalten, da habe man zu viel hineingepackt. «Da war ich klar dagegen», so Spuhler. Er warte die Ergebnisse des neuen Abkommens ab, habe aber kein gutes Gefühl. Vor allem beim Thema Einwanderung. Denn: «Wir können nicht jedes Jahr die Bevölkerung der Stadt St. Gallen in der Schweiz integrieren.»