Verwirrung um Stadler Rail
Helfen Russen beim Hochfahren von Zugfabrik in Belarus?

Das Stadler-Werk in Minsk soll laut Medienberichten wieder hochgefahren werden. Belarus sucht einen russischen Partner, aber Stadler bezeichnet dies als Spekulation. Verkehrsminister Ljachnowitsch spricht von einer möglichen Zusammenarbeit mit russischen Unternehmen.
Publiziert: 11.10.2024 um 14:15 Uhr
|
Aktualisiert: 11.10.2024 um 18:08 Uhr
1/5
Peter Spuhler 2019 in der Minsker Fabrik von Stadler Rail.
Foto: Natalia Fedosenko/TASS

Auf einen Blick

  • Stadler-Werk in Minsk soll wieder hochgefahren werden
  • Belarus sucht russischen Partner für das Stadler-Werk
  • Stadler-Chef Spuhler weist Gerüchte entschieden zurück
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Das Stadler-Werk in Minsk soll Medienberichten zufolge wieder hochgefahren werden. Die Regierung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko sei auf der Suche nach einem russischen Partner für dieses Werk, heisst es in einem Online-Artikel der Tamedia-Zeitungen. Stadler bezeichnet dies allerdings als Spekulation.

Verkehrsminister Alexej Ljachnowitsch habe vor dem belarussischen Parlament verlauten lassen, dass Belarus «gemeinsam mit der Russischen Föderation an der Wiederherstellung der Produktion bei Stadler Minsk arbeitet», zitiert Tamedia die staatliche Nachrichtenagentur Belta von Belarus. Dabei überlege man sich, ob mit einem russischen Unternehmen «eine Art Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden soll, um die Produktion wiederherzustellen», so Ljachnowitsch. In regimenahen belarussischen Medien wurden der russische Bahnbaukonzern Transmaschholding und die etwas kleinere Dinara-Gruppe als mögliche russische Partner für das Stadler-Werk genannt.

«Spekulationen entbehren jeglicher Grundlagen»

Für Stadler könnte es gemäss dem Artikel schwierig werden, ein solches «Angebot» des Regimes Lukaschenko abzulehnen. Die Zeitung stützt sich dabei auf Aussagen von Pawel Latuschka, einem im Exil lebenden Mitglied der belarussischen Opposition und ehemaligen Minister.

Gegenüber der Nachrichtenagentur AWP weist Stadler in einer Stellungnahme die Gerüchte zurück. Stadler-Chef Spuhler lässt sich folgendermassen zitieren: «Stadler hat absolut keine Anzeichen, dass Belarus Pläne hat, an den Eigentumsverhältnissen unseres Werks in Minsk etwas zu ändern», sagte er. «Spekulationen über Enteignungen oder russische Beteiligungen entbehren jeglicher objektiver Grundlage. Stadler weist solche Spekulationen entschieden zurück.» Man habe die Sanktionen immer zu 100 Prozent eingehalten, so Spuhler weiter.

Stadler hat seit 2014 ein Werk in Minsk. Die Anzahl der dort beschäftigten Mitarbeitenden sank laut Spuhler von rund 2000 auf noch 200.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.