Die Malediven. Thailand. Die Karibik mit Punta Cana (Dominikanische Republik) oder Cancun (Mexiko). Die Emirate mit Dubai und Abu Dhabi. Das sind die Sehnsuchtsziele der Schweizerinnen und Schweizer für diese erste «normale» Weihnachtsreisesaison nach zwei pandemiegeprägten Jahren. Das hat Blick von den Reiseveranstaltern Kuoni, Hotelplan und Tui Suisse erfahren.
Die Ziele sind schon seit Jahren Dauerbrenner und signalisieren damit eine Rückkehr zur Normalität. Gilt das auch für die Menge an Buchungen? «Ja, wir bewegen uns nahe an den bekannten Winterumsätzen bis und mit 2019», erklärt Kuoni-Sprecher Markus Flick. Das Reiseaufkommen war zu Weihnachten 2020 (Delta-Variante) und Weihnachten 2021 (Omikron-Variante) sehr überschaubar geblieben, zumal viele beliebte Winterziele wie Australien, Asien oder Florida gar nicht bereist werden konnten. Inzwischen ist die Festtagsperiode wieder eine Hochsaison, vor allem für Fernreisen. Und laut Tui-Sprecherin Sonja Ptassek vor allem für Paare – Familien verreisen eher in den Sportferien.
Da sich immer noch recht viele Schweizerinnen und Schweizer kurzfristig für eine Ferienreise entscheiden, stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch Platz hat. «Bis zu den Weihnachtstagen gibt es überall noch gute Verfügbarkeiten», führt Flick aus. Über Weihnachten und Neujahr sei dies je nach Zielgebiet dann unterschiedlich. Eher eng sieht es für die Emirate und Thailand aus – ansonsten gebe es weder bei Hotels noch bei Flügen Engpässe.
Wer sucht, der findet
Grundsätzlich gilt: Wer hinsichtlich Airline, Datum und Budget etwas Flexibilität mitbringt, kann an Weihnachten bestimmt am Strand liegen. Beispiel Thailand. Der Tourismus hat sich dort schneller als angenommen erholt.
Stephan Roemer (59), Chef des Spezialisten Tourasia, erklärt: «Die Insel Phuket ist über die Festtage schon sehr gut gebucht, und Privatvillen mit Pool sind in dieser Zeit Mangelware. Der Golf von Siam, der Norden und die Zentralregion bieten jedoch gute Alternativen und dort gibt es auch noch verfügbare Kapazitäten.»
Auch bei den Flügen gibt es Entwarnung: Gab es zuletzt fast zu wenige davon, haben diverse Fluggesellschaften jetzt ihre Kapazitäten aufgestockt – etwa Emirates, Qatar Airways oder Singapore Airlines.
Vor Ort dürfen sich Reisende auf vorteilhafte Preise freuen. Der Franken-Baht-Wechselkurs ist um 15 Prozent besser als vor der Pandemie. Und weil Thailand erst 2024 wieder mit vergleichbaren Touristenzahlen wie vor der Pandemie rechnet, finden sich noch viele günstige Hotelangebote.
Es muss nicht immer die Ferne sein
Wärme findet sich natürlich auch etwas näher, auf den Kanaren oder in Ägypten, wofür die Nachfrage sehr gross sei. Die Mittelmeerziele werden dagegen nur für Familienbesuche gebucht. Zu kalt.
Und dann gibt es jene, für die es selbst in der Schweiz zu wenig kalt ist. Alle drei grossen Reiseveranstalter melden, dass die Nachfrage für Nordeuropa sehr hoch sei. Beliebt sind insbesondere Finnisch Lappland und Island. Doch auch die Schweiz selbst bleibt hoch im Kurs: Nach dem Rekordwinter 2021 verbringen wieder viele Schweizer die Weihnachtszeit im Alpenraum. «Die Skipauschalen mit Hotel und Skipass sind sehr beliebt», bemerkt Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler.
Beliebt sind auch wieder Städtereisen zu Weihnachtsmärkten. Deutsche Städte wie München und Stuttgart oder auch Colmar und Strassburg in Frankreich sind hier Evergreens, sogar New York ist dafür wieder gefragt.
Als Alternative empfiehlt Mike Jakob (49) von Railtour Suisse indes Innsbruck: «Ab Zürich erreicht man Innsbruck mehrmals täglich innerhalb von 3½ Stunden per Bahn.» Dort gebe es diverse sehenswerte Adventsmärkte, eine Lichtshow und das Winterwonderland der Swarovski-Kristallwelten.