Jetzt können auch Teenies sich impfen lassen
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Grünes Licht von Swissmedic:Jetzt können auch Teenies sich impfen lassen

Nur ein Land setzt die Spritze bereits
So bald kommt die Corona-Impfung für Kinder

Die Studiendaten sind da, der Zulassungsantrag ist deponiert: In den USA könnte schon bald die Impfung der Kinder starten. In der Schweiz wird es länger dauern.
Publiziert: 12.10.2021 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2021 um 17:16 Uhr
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Impfung für Kleinkinder: Zahlreiche Hersteller überprüfen die Wirksamkeit in breit angelegten Studien.
Foto: imago images/Laci Perenyi

«Es sieht gut aus», sagt Taskforce-Chefin Tanja Stadler (40) im Blick-Interview. Die ersten Studienergebnisse zur Coronaimpfung für Kinder seien «erfreulich», sagt auch der oberste Impf-Chef Christoph Berger über die Daten, die Pfizer und Biontech vorgelegt haben.

Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Corona-Vakzin für Kinder zugelassen wird. Ein Antrag auf Zulassung dürfte noch diesen Herbst eingereicht und anschliessend in wenigen Wochen bearbeitet werden.

Noch schneller geht es in den USA. Da ist der Zulassungsantrag bereits deponiert. Pfizer und Biontech wollen eine Notfallgenehmigung erhalten, um Kinder ab fünf Jahren impfen zu können. Für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen gibt es bislang keinen Impfstoff.

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Start in den USA

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat einen Termin für den 26. Oktober festgelegt, an dem ihr Gremium aus externen Beratern zusammentreten und über den Antrag diskutieren wird. Im besten Fall werden bereits ab November die ersten Kinder in den USA geimpft.

Der Impfstoff ist bereit. Die USA haben genügend Dosen bestellt und vorrätig, um Millionen von Kindern innert Kürze zu immunisieren. «Wir sind bereit. Wir haben den Vorrat», heisst es aus dem Weissen Haus. Man arbeite mit den einzelnen Bundesstaaten zusammen, um für Eltern und Kinder geeignete Orte für die Impfung einzurichten. Kinderarztpraxen spielen dabei eine wichtige Rolle.

So funktioniert mRNA

Die Abkürzung mRNA bedeutet auf Deutsch Boten-Ribonukleinsäure. Sie trägt die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen mit sich und übermittelt den Körperzellen die Information, wie sie ein Virus-Protein herstellen sollen. Sobald dieses im Körper produziert wird, erkennt es das Immunsystem als körperfremd und produziert so Antikörper gegen das Virus. Die Immunantwort bereitet den Körper auf die Bekämpfung des Virus vor.

Nach einer Infektion oder Impfung bildet sich in den Lymphknoten eine spezialisierte Struktur, das Keimzentrum. Hier wird zum Angriff auf die Krankheitserreger geblasen. Keimzentren, die mit mRNA-Impfstoffen stimuliert werden, gingen auch Monate nach der Impfung kaum zurück.

Angst vor Erbgutveränderungen ist unbegründet. Der Zellkern, wo sich das Erbgut befindet, kommt mit dem Wirkstoff nicht in Kontakt. Und: Unser Erbgut besteht aus DNA. Ein Enzym, das RNA (ein Strang) in DNA (zwei Stränge von Erbinformation) umbauen könnte, gibt es in menschlichen Zellen nicht. Die DNA bleibt also unangetastet.

Die Abkürzung mRNA bedeutet auf Deutsch Boten-Ribonukleinsäure. Sie trägt die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen mit sich und übermittelt den Körperzellen die Information, wie sie ein Virus-Protein herstellen sollen. Sobald dieses im Körper produziert wird, erkennt es das Immunsystem als körperfremd und produziert so Antikörper gegen das Virus. Die Immunantwort bereitet den Körper auf die Bekämpfung des Virus vor.

Nach einer Infektion oder Impfung bildet sich in den Lymphknoten eine spezialisierte Struktur, das Keimzentrum. Hier wird zum Angriff auf die Krankheitserreger geblasen. Keimzentren, die mit mRNA-Impfstoffen stimuliert werden, gingen auch Monate nach der Impfung kaum zurück.

Angst vor Erbgutveränderungen ist unbegründet. Der Zellkern, wo sich das Erbgut befindet, kommt mit dem Wirkstoff nicht in Kontakt. Und: Unser Erbgut besteht aus DNA. Ein Enzym, das RNA (ein Strang) in DNA (zwei Stränge von Erbinformation) umbauen könnte, gibt es in menschlichen Zellen nicht. Die DNA bleibt also unangetastet.

Noch weiter ist Kuba. Der Inselstaat ist weltweit das einzige Land, das bereits mit dem Impfen von Kindern begonnen hat. Eingesetzt werden zwei selbst entwickelte Impfstoffe. Laut Angaben der Regierung sollen diese sehr wirksam sein, um schwere Erkrankungen und Todesfälle infolge des Coronavirus zu verhindern.

Kuba legt vor

Statistiken zu den kubanischen Impfstoffen sind aber rar. Erst im September hat der Inselstaat damit begonnen, Daten mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auszutauschen. Bekannt ist aber, dass beide in einer Studie mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 17 Jahren erprobt sind.

Die Zahl der minderjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer lag Medienberichten zufolge aber nur im zwei oder dreistelligen Bereich. Bei der Studie von Pfizer und Biontech dagegen haben 2268 Kinder zwischen fünf und elf Jahren teilgenommen.

Die Daten zeigen: Das Vakzin ist sicher und effektiv. Die Kinder, die an der Studie teilgenommen haben, erhielten nur ein Drittel der Dosis, die bei Jugendlichen und Erwachsenen gespritzt wird. Die Immunantwort ist aber vergleichbar.

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Pfizer mit Pole Position

Pfizer und Biontech wollen möglicherweise schon Ende Oktober weitere Ergebnisse präsentieren. Für Kleinkinder ab sechs Monaten. Die meisten anderen Hersteller von Impfstoffen brauchen dagegen noch Monate. Moderna berichtete Mitte Märze vom Start einer Studie mit 6750 Kindern – bisher ohne weitere Nachrichten. Eine Astra-Zeneca-Studie ist pausiert, da die Briten bei Personen unter 30 Jahren zu einem anderen Vakzin raten. Janssen startet im Herbst mit einer ersten Studie, Sinovac ist noch in Phase II und der russische Sputnik-Impfstoff wird an Kindern gar nicht erst erprobt.

Pfizer ist also in der Pole Position. Und für die zweifache Mutter und Taskforce-Chefin Tanja Stadler ist schon heute klar: Sie wird ihre Kinder «selbstverständlich» impfen lassen, sobald es zu einer Zulassung und Empfehlung gekommen ist.

«Swissmedic und die Impfkommission prüfen ja sorgfältig», sagt Stadler. «Sind die Impfstoffe sicher, wirksam und zu empfehlen? Auf dieses Urteil verlasse ich mich.» (ise)

Die «Mrs. R-Wert»

Tanja Stadler ist Mathematikerin und Biostatikerin. In der Pandemie hat sie sich insbesondere mit ihren Berechnungen zum R-Wert einen Namen gemacht. Die ETH Zürich hat sie unlängst zur Professorin für computergestützte Evolution berufen. Die Corona-Taskforce leitet Stadler seit August 2021. Nach Matthias Egger und Martin Ackermann ist sie die erste Frau an der Spitze der Taskforce. Tanja Stadler hat in München (D) und Neuseeland studiert. Sie wohnt in Basel und ist Mutter zweier Kinder.

Tanja Stadler ist Mathematikerin und Biostatikerin. In der Pandemie hat sie sich insbesondere mit ihren Berechnungen zum R-Wert einen Namen gemacht. Die ETH Zürich hat sie unlängst zur Professorin für computergestützte Evolution berufen. Die Corona-Taskforce leitet Stadler seit August 2021. Nach Matthias Egger und Martin Ackermann ist sie die erste Frau an der Spitze der Taskforce. Tanja Stadler hat in München (D) und Neuseeland studiert. Sie wohnt in Basel und ist Mutter zweier Kinder.

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