Fünf Jahre lang waren keine ausländischen Touristen in Nordkorea willkommen. Ende 2024 hebt das Regime um Diktator Kim Jong Un (40) die Einreise-Sperre auf. Schweizer Reiseanbieter wie Background Tours von Globetrotter-Chef André Lüthi (64) bereiten die Rückkehr nach Nordkorea bereits vor. Bei der Anreise werden sie auf Kims Staatsairline Air Koryo verzichten – diese hat nämlich einen ganz schlechten Ruf.
Kims Staatsairline ist die einzige Fluggesellschaft des Landes. Sie ist auch die weltweit einzige Ein-Sterne-Airline – und gilt somit als schlechteste Fluggesellschaft der Welt. Hauptgrund für das schlechte Abschneiden sind die hoffnungslos überalterten Flugzeuge. Die ältesten wurden in den 1960er-Jahren gebaut.
Air Koryo verfügt über eine Flotte von 15 Flugzeugen, die aus der Ukraine und Russland und teilweise sogar aus der Sowjetzeit stammen. Das Durchschnittsalter der Jets – die meisten davon von Flugzeughersteller Antonov hergestellt – beträgt knapp 34 Jahre. Moderne Technik findet man an Bord kaum.
Verbotene Aufnahmen
Aktuell fliegt Kims Staatsairline nur vier internationale Ziele ab der Hauptstadt Pjöngjang an – und heisst ab Ende 2024 auch ganz offiziell wieder Touristen an Bord willkommen. Neben Peking, Shenyang und Shanghai (China) gibts auch eine Direktverbindung nach Wladiwostok (Russland).
Videoaufnahmen aus der Kabine der Air Koryo gibts es nur sehr wenige, da das Filmen und Fotografieren grundsätzlich verboten ist. Der chinesisch-australische Reise-Vlogger Sam Chui (43) hat es trotzdem gewagt und einen Film seiner Reise von Peking nach Pjöngjang kürzlich auf Youtube publiziert. Aus welcher Zeit genau die Aufnahmen stammen, wird nicht ersichtlich. Sicher aber vor der Einreisesperre im März 2020 nach Ausbruch der Corona-Pandemie.
Flugbegleiterinnen «effizient und freundlich»
Chui zeigt im Film Aufnahmen vom Start. Laute Motorgeräusche sind darauf zu hören. «Als der Flieger sich in Bewegung setzte, war das wie Musik in meinen Ohren. Es war so extrem laut», erzählt Chui. Er habe auf dem eineinhalbstündigen Flug eine kostenlose Mahlzeit und Getränke erhalten.
Die Flugbegleiterinnen beschreibt Chui als «effizient» und «höflich». Aber sie hätten keine Freude gehabt, als er Fotos gemacht habe, so Chui weiter. Die Flugtickets kaufte der Vlogger nicht online. «Man kriegt nur eine Bordkarte, wenn man mit einer Gruppe reist», sagt Chui.