Die Migros Bank hat seit vergangenem Jahr bei zwei Drittel der 72 Filialen die Öffnungszeiten reduziert. Die Filiale im Berner Einkaufszentrum Westside zum Beispiel ist nunmehr nur noch an drei Tagen in der Woche ohne Terminvereinbarung zugänglich.
Grund für diese verringerten Öffnungszeiten sei die gesunkene Kundenfrequenz seit der Corona-Pandemie, heisst es. Eine Sprecherin bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des Portals «Infosperber».
Neues Konzept
Die Migros Bank betont dabei, dass sie gleichzeitig die Zugangszeiten zu den Filialen erweitert habe. Ausserhalb der generellen Öffnungszeiten können Kundinnen und Kunden in einer Filiale einen Beratungstermin vereinbaren. Diese Beratung auf Wunsch sei zwischen sieben Uhr morgens und 19 Uhr abends in den Filialen möglich.
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Sprich: Die Migros Bank stellt ihre Filialen auf den On-Demand-Betrieb um. Kundinnen und Kunden nutzen die Geschäftsstellen immer weniger, um Transaktionen wie Bargeldbezüge oder Einzahlungen zu tätigen. Überweisungen werden online oder via eine App abgewickelt. Die Filialen werden branchenweit primär für Beratungsgespräche genutzt.
Daher ist die Zahl der Geschäftsstellen schweizweit über alle Banken gesehen kontinuierlich auf dem Rückzug: Seit 2008 ging die Zahl der Filialen um rund 25 Prozent zurück.
Kehrtwende
Der Schritt bei der Migros Bank ist insofern bemerkenswert, als dass vor gut einem Jahr Bankchef Manuel Kunzelmann im Interview mit der «Handelszeitung» noch davon gesprochen hatte, die physische Präsenz seiner Bank ausbauen zu wollen. «Es gibt noch zusätzliche Orte, die für uns spannend sind. Wir haben daher ein Pilotprojekt mit der Post an sieben Standorten, an denen wir vor Ort Beratung anbieten können, ohne gleich eine eigene Filiale bauen zu müssen», hatte Kunzelmann damals erklärt.
Nun heisst es von der Medienstelle, dass von den 72 Standorten der Migros Bank zwei innerhalb einer Postfiliale seien. Vom ursprünglichen Pilotprojekt in Kooperation mit der Post, bei der die Migros Bank ihre Zelte an sieben Standorten der Post aufgeschlagen hatte, sind also nur zwei übrig geblieben. Nach Erscheinen einer ersten Version des Berichts fügte die Medienstelle der Migros-Bank an, dass jetzt noch zwei zusätzliche Migros-Bank-Standorte in Poststellen eröffnet werden sollen, einer in der Ostschweiz, einer in der Romandie.
Sinkende Kundenfrequenzen
Die Post selbst versucht mit solchen Kooperationen, mehr Kundenverkehr in die Poststellen zu bekommen, damit sich die Standorte rechnen. Doch auch die Migros Bank hat offenbar mit sinkenden Kundenfrequenzen zu kämpfen. Daher werden nun die allgemeinen Öffnungszeiten der Standorte ausgedünnt und auf On-Demand-Betrieb umgestellt.
Immerhin: Von Schliessungen von Standorten sieht die Migros Bank derzeit noch ab.