Neuer Test zeigt, dass einige Produkte möglicherweise krebserregend sind
Olivenöl-Qualität dramatisch gesunken!

Die Qualität von Olivenöl nimmt rapide ab, wie ein Test von Stiftung Warentest zeigt. Einige Produkte könnten gar krebserregend sein. Gleichzeitig liegen die Preise im Detailhandel auf Rekordniveau – auch in der Schweiz.
Publiziert: 24.03.2024 um 17:44 Uhr
|
Aktualisiert: 24.03.2024 um 19:02 Uhr
1/11
Die Qualität von Olivenöl ist deutlich gesunken, wie ein Test von Stiftung Warentest in Deutschland zeigt.
Foto: DUKAS
RMS_Portrait_AUTOR_377.JPG
Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Viele Schweizer Haushalte schwören beim Salat, Fleisch, Fisch oder Nudeln auf Olivenöl. Das beliebte Speiseöl soll das Essen veredeln. Ein Test der Stiftung Warentest in Deutschland zeigt nun aber, dass die Qualität von Olivenöl in den Keller rasselt – und teilweise sogar Stoffe enthält, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Darunter die Marken «Filippo Berio» oder die Bratöle von «Bertolli», die es auch in der Schweiz zu kaufen gibt. 

Wie der Test zeigt, sind diese Öle stark mit Mineralölkohlenwasserstoffen belastet, die als möglicherweise krebserregend gelten. Die Stoffe können beispielsweise durch den Einsatz von Erntemaschinen im Endprodukt landen.

Klimawandel mindert die Qualität

Auch geschmacklich lassen die 23 getesteten Produkte mehr als zu wünschen übrig. Bloss vier erreichen die Gesamtnote «gut», sechs Produkte fielen ganz durch. Damit hat sich die Qualität gegenüber einem Test im Jahr 2022 deutlich verschlechtert. Damals schnitten bei Stiftung Warentest noch zwei Drittel der Produkte mit «gut» ab. Schuld dürfte der Klimawandel sein, wie die Experten der Stiftung sagen.

Die extreme Hitzewelle im Mittelmeerraum setzt den Olivenbäumen zu und macht diese anfälliger für Schädlinge. Das Ergebnis sind Olivenöle, die gemäss Experten deutlich öfters ranzig, stichig oder schlammig schmecken. Die Hitze führt auch zu deutlich geringeren Ernten, und das treibt die Preise im Detailhandel in Rekordhöhen. In den letzten Monaten haben die Schweizer Detailhändler beim Olivenöl nochmals an der Preisschraube gedreht. 

Coop, Migros und Lidl drehen an Preisschraube

So kostet 1 Liter M-Budget Olivenöl vierge neuerdings 10 Franken. Im letzten August waren es noch 6.90 Franken. Ein Preisanstieg von satten 45 Prozent! Die gleiche Entwicklung nimmt bei Coop die Flasche Prix Garantie Olivenöl vergine, die heute 10 Franken kostet. Im August 2023 war die Flasche noch für 6.90 und Ende Oktober für 8 Franken erhältlich.

Für eine 2-Liter-Flasche Filippo Berio Olivenöl extra vergine muss man bei Coop derzeit 34.95 Franken hinblättern. Im Januar 2023 waren es noch 26.95 Franken und im Dezember 2022 24.95 Franken. Eine Preissteigerung von 40 Prozent in nur 15 Monaten. Bei der 1-Liter-Flasche ging es seit Dezember 2022 von 14.95 auf derzeit 18.50 Franken hoch. 

Hersteller vor Problemen

Migros verkauft die Flasche Monini Classico Olivenöl extra vierge heute für 16.95 Franken, vor drei Monaten waren es noch 14.95 Franken.

Lidl hat den Preis für das Produkt «Olivenöl zum Braten» seit Dezember 2022 bis Oktober 2023 von 4.69 auf 6.79 Franken pro Liter erhöht. Heute kostet die Flasche 9.49 Franken. 

Der Klimawandel stellt die Hersteller in Spanien, Italien oder Griechenland nicht nur mengenmässig, sondern auch qualitativ vor Probleme: Die Qualitätskriterien an «Nativ Extra»-Produkte sind hoch. Können sie diese immer öfters nicht erfüllen, wird sich das Angebot zusätzlich verringern – was wiederum die Preise nach oben treiben dürfte. 


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.