Neue UBS-Studie zeigt
Die Schweiz ist Hypotheken-Weltmeisterin

Schweizer Hypotheken haben im Vergleich zu anderen Ländern eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit. Das ist ein gutes Zeichen. Und zeigt, dass es um den Schweizer Immobilienmarkt trotz hoher Zinsen gut bestellt ist.
Publiziert: 21.11.2023 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2023 um 19:15 Uhr
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Die Schweiz ist ein Land von Mietern.
Foto: Thomas Meier
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Kein anderes Land weist eine höhere Hypothekarverschuldung der Haushalte auf als die Schweiz. Zu diesem Schluss kommt die UBS. Eine aktuelle Studie des Internationalen Währungsfonds attestiert dem Schweizer Hypothekarmarkt eine hohe Resilienz. Heisst: Im Rahmen einer Simulation kommt sie zum Schluss, dass Schweizer Hypotheken unter 30 analysierten europäischen Hypothekarmärkten aktuell die tiefste Kreditausfallwahrscheinlichkeit aufweisen. Das ist ein gutes Zeichen.

Der Grund: Dank einem überschaubaren Inflationsdruck fiel der Zinsanstieg in der Schweiz weniger heftig aus als in anderen Ländern. Und die Preisentwicklung bei Eigenheimen blieb bisher stabil, schreibt die UBS in ihrer Analyse. Beruhigend für Eigenheimbesitzer: Ein Vergleich der Hypothekarmarktstruktur der Schweiz mit europäischen Ländern zeigt, dass der hiesige Hypothekarmarkt auch für höhere Zinsen gut gerüstet wäre.

Hohe Hypoverschuldung nicht per se kritisch

In der Praxis finden länderübergreifend vor allem zwei regulatorische Instrumente Anwendung: die maximale Belehnungshöhe und verschiedene Formen der
Tragbarkeitsrechnung. Erstere definiert sich als die maximale Hypothekenhöhe relativ zum Wert des Objekts oder auch als Minimalanforderung an das einzubringende Eigenkapital.

Eine hohe Hypothekarverschuldung ist nicht per se kritisch. Die Höhe der Hypothekarverschuldung unterscheidet sich von Land zu Land stark. In der Schweiz liegt diese relativ zum BIP im internationalen Kontext äusserst hoch. Und dies, obwohl nur jeder Dritte Schweizer Haushalt über eine teilweise hypothekenfinanzierte Wohnung verfügt. Auf den Plätzen folgen bei der Verschuldungsquote die Niederlande, Dänemark und Schweden.

Wenig strenge Amortisationspraxis

Die Schweiz ist das einzige der in der UBS-Analyse untersuchten Länder, in dem die Belehnung durch Amortisation nur auf zwei Drittel reduziert werden muss. Deshalb liegen die Gründe für die hohe Hypothekarverschuldung in der Schweiz in einer Kombination aus steuerlichen Aspekten wie dem Eigenmietwert. Und der weniger rigiden Amortisationspraxis. Vor allem ist sie aber auch eine Folge des hohen Preisniveaus, schreibt die UBS. Entsprechend stehen den hohen Hypothekarschulden auch beträchtliche Vermögenswerte gegenüber. (pbe)

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