Neue Studienergebnisse zeigen
Substanz in Fettwegspritze könnte zur Erblindung führen

Eine Studie aus den USA zeigt: Eine Substanz in der Fettwegspritze könnte das Risiko für eine plötzliche Erblindung erhöhen. Das muss nun weiter untersucht werden.
Publiziert: 07.07.2024 um 18:03 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2024 um 10:43 Uhr
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Die Fettwegspritze kann Menschen mit Übergewicht helfen, abzunehmen.
Foto: IMAGO/NTB
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Die Fettwegspritze wird auch in der Schweiz immer öfters verschrieben. Seit März übernehmen die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung – zumindest für Wegovy. Damit die Kasse dann aber auch zahlt, muss beispielsweise eine Verordnung durch ein Adipositaszentrum vorliegen.

Nach wie vor laufen zahlreiche Studien, um die Wirkung genauer zu erforschen. Im Juli wurde nun eine Studie in der Fachzeitschrift Jama Ophthalmology publiziert. Diese stellt einen Zusammenhang zwischen Fettwegspritzen wie Wegovy und Ozempic sowie plötzlicher Erblindung fest, wie die deutsche «Berliner Zeitung» schreibt.

Die Fettwegspritzen enthalten die Substanz Semaglutid. Diese kommt häufig in Diabetes-Medikamenten vor. Die Krankheit, die zur Erblindung führt, heisst abgekürzt Naion. Dabei wird die Blutzufuhr zum Sehnerv unterbrochen. Der Patient erblindet daraufhin auf dem betroffenen Auge.

Die Studie aus den USA hat herausgefunden, dass Menschen, die Semaglutid einnehmen, ein erhöhtes Risiko haben, an Naion zu erkranken. Für die Studie wurden 710 Personen mit Diabetes und 979 übergewichtige Menschen untersucht, die mit Semaglutid behandelt werden. Drei Jahre lang beobachteten Forschende die Probanden.

Risiko klar erhöht

Das Ergebnis: Diabetiker, die mit Semaglutid behandelt werden, haben ein 8,9-prozentiges Risiko, an Naion zu erkranken. Bei der Kontrollgruppe waren es gerade mal 1,8 Prozent.

Und auch bei den Übergewichtigen, die die Substanz einnehmen, ist das Risiko höher: Dieses lag bei 6,7 Prozent. Bei der Kontrollgruppe betrug das Risiko dagegen 0,8 Prozent.

Wichtig ist: Das Forscherteam sieht darin keinen endgültigen Beweis. Der Zusammenhang zwischen den Fettwegspritzen und der Erkrankung müsse jedoch unbedingt weiter untersucht werden. Schliesslich wird die Substanz immer häufiger verschrieben. Einige Wissenschaftler bestätigen zudem die hohe Qualität der Studie.

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