Wer eine IT-Ausbildung absolviert hat, kann sich glücklich schätzen: Im letzten Jahr waren in der Schweiz gemäss Jobradar von X28 über 30'000 IT-Stellen unbesetzt. Und der Trend zeigt steil nach oben. Bis 2030 rechnen Arbeitsmarktexperten damit, dass die Schweizer Wirtschaft 119'000 zusätzliche IT-Spezialisten braucht.
Das sind die 10 Jobs mit den besten Zukunftschancen
In keiner anderen Branche sind die Zukunftsperspektiven besser. Das zeigt nun auch eine neue Studie der Karriereplattform Linkedin. Die Studie listet die 10 Jobs mit den grössten Zukunftschancen in der Schweiz auf. Sieben von zehn sind IT-Jobs. Blick erklärt die teils kryptischen Jobbeschreibungen.
Dateningenieur
Ein Dateningenieur beschäftigt sich mit dem Sammeln, Verarbeiten und Prüfen von Daten. In unserer immer digitaleren Welt braucht mittlerweile eigentlich jedes grössere Unternehmen einen Dateningenieur.
Site Reliability Engineer
Site Reliability Engineers setzen ihre Entwicklungs- und Programmierfertigkeiten ein, um Software zu entwickeln, die IT- und Support-Mitarbeitern hilft, ihre Arbeit besser und schneller zu erledigen.
Backend-Entwickler
Das Backend nennt man die Technologie und die Programme, die im Hintergrund einer Webseite die Abläufe regeln. Es besteht aus Servern, Datenbanken und sogenannten serverseitigen Anwendungen. Ein Backend-Entwickler sorgt dafür, dass alle diese Komponenten reibungslos zusammenspielen. Wir Nutzer bekommen davon, wenn alles gut läuft, nichts mit.
Devops-Ingenieur
Devops setzt sich aus den Wörtern «development» (Entwicklung) und «operations» (operativer Betrieb) zusammen. Devops-Ingenieure entwickeln demnach Lösungen für eine bessere Zusammenarbeit zwischen IT-Entwicklungsteams und ihren Kollegen, die für den reibungslosen Ablauf des operativen Geschäfts zuständig sind.
Entwickler für maschinelles Lernen
Wie der Name schon sagt, befasst sich ein solcher Entwickler mit maschinellem Lernen. Dabei geht es darum, einem Computer mittels Algorithmen beizubringen, selber zu lernen. Oftmals wird maschinelles Lernen mit dem Begriff künstlicher Intelligenz gleichgesetzt.
Manager Kundenzufriedenheit
Diese Jobbezeichnung ist relativ selbsterklärend: Es geht darum, einen guten Draht zum Kunden aufzubauen und aufrechtzuerhalten. So dass die Kunden ein Produkt bestmöglich nutzen können und möglichst lange Kunden bleiben.
Solutions Engineer
Ein Solutions Engineer, zu Deutsch Lösungsingenieur, bildet quasi die Schnittstelle zwischen Technik und Vertrieb eines Produktes. Er besitzt die technischen Fähigkeiten, um beispielsweise eine Software zu programmieren. Mit seinem technischen Wissen unterstützt er aber auch seine Kollegen im Verkauf mit seiner Expertise.
Cloud Engineer
Wie der Name schon sagt, beschäftigt sich dieser Ingenieur mit Clouddiensten. Der Aufgabenbereich des Cloud Engineers umfasst dabei die Konzeption und Realisierung von Design und Struktur der Anwenderoberflächen (UX Design), das Management der benötigten Cloud-Infrastrukturen sowie anstehende Wartungs- und Servicearbeiten.
Manager Finanzdienstleistungen
Ein Manager von Finanzdienstleistungen beschäftigt sich mit Geldflüssen, Budgetierungen und der Analyse der Verfahren zur Kostenrechnung. Aber auch Compliance-Themen können in seinen Aufgabenbereich fallen.
Engineering Manager
Ein Engineering Manager ist konzeptionell, gestalterisch und inhaltlich für den Bau und Ausbau einer Software verantwortlich. Die Aufgaben von Engineering Managern reichen von analytischen und prozessbezogenen Tätigkeitsfeldern bis hin zur Führung von Teams.
IT-Branche immer noch eine Männerdomäne
Im Kampf gegen den Fachkräftemangel in der IT wollen Firmen vermehrt Frauen in die Branche locken. Die Linkedin-Studie zeigt allerdings, dass dies zumindest mit Blick auf die letzten Jahre nicht gelungen ist. In den sieben IT-Jobs unter den Top-10 wurden durchs Band viel mehr Männer als Frauen eingestellt.
Am extremsten ist die Diskrepanz bei den sogenannten «Site Reliablity Managern»: Hier waren lediglich sechs Prozent der neu eingestellten Fachkräfte Frauen. Über alle IT-Jobs in der Liste hinweg liegt die Quote bei ungefähr 80 Prozent Männern und lediglich 20 Prozent Frauen.
Barbara Wittman, Länder Managerin von Linkedin für den deutschsprachigen Raum, sagt dazu: «Das eindeutige Ergebnis unserer Analyse: IT-Jobs boomen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass hauptsächlich Männer davon profitieren. Neueinstellungsquoten von über 80 oder gar 90 Prozent an männlichen Bewerbern sollten Unternehmen zu denken geben und sie motivieren, ein besseres Gleichgewicht in ihren IT-Teams und weibliche Vorbilder zu schaffen.»