Biontech schützt ab 12 Jahren
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Impfstoff für Kinder:Biontech schützt ab 12 Jahren

Neue Studie macht Hoffnung – Zulassung jetzt in der Schweiz?
Pfizer-Impfstoff schützt Kinder ab 12 sicher vor Corona

Gute Nachrichten aus Amerika: Eine gross angelegte Studie zeigt, dass der Pfizer-Impfstoff auch Kinder ab 12 Jahren sicher vor einer Covid-19-Infizierung schützt. Folgt jetzt die Zulassung von Swissmedic?
Publiziert: 28.05.2021 um 09:09 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2021 um 18:00 Uhr
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In Amerika werden Kinder ab 12 Jahre bereits mit dem Pfizer-Impfstoff geimpft.
Foto: AFP

Der Impfstoff von Pfizer/Biontech schützt auch Kinder zwischen 12 und 15 Jahren sicher vor einer Covid-19-Erkrankung. Das zeigen jetzt veröffentlichte Daten, die bereits Grundlage für die Notfall-Zulassung des Impfstoffes in den USA in dieser Altersgruppe waren und die der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zur Zulassungsprüfung vorliegen.

Auch für die Schweiz sind die Ergebnisse relevant: Swissmedic prüft derzeit das Gesuch von Pfizer und dürfte demnächst über eine Zulassung entscheiden. Die Heilmittelbehörde bestätigt auf Blick-Anfrage, dass sie die Studienergebnisse aus den USA erhalten haben.

In der Studie trat bei mehr als 1000 geimpften Kindern und Jugendlichen kein Covid-19-Fall auf, in der etwa gleich grossen, ungeimpften Kontroll-Gruppe waren es 16. Nach der Impfung sei es überwiegend allenfalls zu leichten Impfreaktionen wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen gekommen, schreiben die Wissenschaftler im «New England Journal of Medicine». Die positiven Ergebnisse rechtfertigten auch Tests bei jüngeren Kindern oder anderen, besonders schützenswerten Gruppen wie schwangeren Frauen, betonen sie.

Wichtig für Herdenimmunität

Kinder und Jugendliche erkrankten in der Regel weniger schwer als Erwachsene, aber auch bei ihnen gebe es schwere Fälle, vor allem bei Kindern mit Vorerkrankungen, schreibt das Team um Robert Frenck vom Cincinnati Children's Hospital (US-Staat Ohio). Zudem spielten sie eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Virus, ihre Impfung sei für das Erreichen einer Herdenimmunität wesentlich. Schliesslich seien sichere Impfstoffe für diese Altersgruppe auch wichtig, damit Bildung und soziale Entwicklung nicht weiter behindert würden.

Die Forscher hatten Daten von insgesamt 2260 Kindern zwischen 12 und 15 Jahren ausgewertet. Diese hatten im Abstand von 21 Tagen zwei Dosen des Impfstoffes (1131 Kinder) oder Placebo-Spritzen (1129 Kinder) mit Kochsalzlösung erhalten. Für jeweils sieben Tage nach den Injektionen notierten die Probanden eventuelle Impfreaktionen. Unerwünschte Wirkungen wurden bis zu sechs Monate nach der zweiten Spritze erfasst.

Das sind die Nebenwirkungen

Die Wirksamkeit einer zweifachen Impfung lag den Forschern zufolge bei 100 Prozent, da es in der Studien-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe keinen Covid-19-Fall gegeben habe. Abgesehen davon zeigten auch Labortests, dass die Impfung eine stabile Immunantwort erzeugte, sie war sogar besser als in der Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 25 Jahren.

Wie in anderen Altersgruppen seien die Impfreaktionen, wenn sie auftraten, mild bis moderat gewesen. Die Teilnehmer klagten über Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber – nach der zweiten Dosis häufiger als nach der ersten. Die Beschwerden verschwanden meist innerhalb von wenigen Tagen. Schwerere unerwünschte Wirkungen wie Thrombosen oder ein anaphylaktischer Schock traten nicht auf.

Deutschland: Keine Empfehlung für alle Kinder

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte die Notfallzulassung für den Impfstoff Comirnaty des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer am 10. Mai auf Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren ausgeweitet. Bei der europäischen Zulassungsbehörde liegt seit Ende April ein entsprechender Antrag vor. Die EMA will voraussichtlich an diesem Freitag darüber entscheiden, eine Zulassung gilt als wahrscheinlich. Sobald die Genehmigung der EMA erteilt ist, werde die angepasste bedingte Zulassung in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU gültig sein.

In Deutschland gibt es derweil Debatten über die Impfung von Kindern und Jugendlichen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte angedeutet, trotz wahrscheinlicher EMA-Zulassung des Impfstoffes keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben zu wollen, sondern womöglich nur für vorerkrankte Kinder.

Die Datenlage zu möglichen Nebenwirkungen sei noch zu dünn. Vertreter der Ärzteschaft äusserten ähnliche Bedenken. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betont, nach der EMA-Zulassung schon vor Beginn der Sommerferien den ersten Kindern ab 12 Jahren ein Impfangebot machen zu wollen. (SDA/nim)

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