Wie gut schützt der Corona-Impfstoff von Astrazeneca tatsächlich? Laut dem britisch-schwedischen Pharmakonzern sei das Vakzin zu 76 Prozent wirksam. Bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent, wie die Daten der dritten Phase der klinischen Studie zeigen.
Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden der geimpften Gruppe 85 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. An der Studie nahmen 32'599 Probanden teil. Der Schutz auf einen schweren Krankheitsverlauf liege bei 100 Prozent.
Alte Daten veröffentlicht
Am Montag allerdings teilte das Unternehmen mit, das Vakzin schütze mit einer Wirksamkeit von 79 Prozent vor Corona. Am Dienstag zweifelte die US-Gesundheitsbehörde die Aussagekraft der Daten an. Astrazeneca krebste zurück und musste eingestehen, dass die Daten einer Zwischenanalyse veröffentlicht worden sind. Und versprach, innerhalb von 48 Stunden die richtigen Daten nachzuliefern.
Die veröffentlichten Daten sind nun die aktuellen Ergebnisse. Der Impfstoff wurde gut vertragen, es seien keine Sicherheitsbedenken festgestellt worden. «Wir freuen uns, in den kommenden Wochen den Zulassungsantrag für die Notfallzulassung in den USA einzureichen», sagt Astrazeneca-Forschungschef, Mene Pangalos.
Zwischenzeitlich gestoppt
Das britisch-schwedische Unternehmen hat den Impfstoff namens AZD1222 zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird seit Januar in Grossbritannien in grossem Stil eingesetzt. Die Schweiz hat 5,3 Millionen Dosen des Impfstoffes bestellt, falls Heilmittelbehörde Swissmedic das Vakzin auch zulässt.
Deutschland und mehrere andere Staaten hatten die Impfung mit dem Astrazeneca-Stoff vorerst ausgesetzt, weil mehrere Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden. Mittlerweile wird das Vakzin wieder eingesetzt. (lui/SDA)