Ein früherer ranghoher Mitarbeiter der US-Bundespolizei FBI ist wegen mutmasslicher Arbeit für den russischen Oligarchen Oleg Deripaska festgenommen und angeklagt worden. Der 54-jährige Charles M.* soll gegen ein Entgelt Untersuchungen zu einem Rivalen Deripaskas angestellt haben, wie das US-Justizministerium am Montag mitteilte.
Dem früheren Leiter der Gegenspionage-Abteilung des FBI in New York werden unter anderem Delikte wie Geldwäsche und Verstösse gegen US-Sanktionen zur Last gelegt. Auf jeden der insgesamt vier Anklagepunkte steht eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis.
Oligarch ebenfalls angeklagt
Die US-Behörden hatten Deripaska wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) 2018 mit Sanktionen belegt. Im vergangenen September wurde der Aluminium-Milliardär dann wegen Verletzung von US-Sanktionen angeklagt. Er soll versucht haben, seinen beiden Kindern unter Umgehung der Sanktionen die US-Staatsbürgerschaft zu beschaffen.
Der jetzt angeklagte Ex-FBI-Agent hatte laut US-Justizministerium in seiner Zeit bei der Bundespolizei gegen russische Oligarchen ermittelt. Er schied 2018 beim FBI aus. 2021 soll er sich dann mit einem jetzt ebenfalls angeklagten früheren russischen Diplomaten verschworen haben, um für Deripaska zu arbeiten.
Schon früher Geld unterschlagen
Die beiden Männer hätten nach Verhandlungen mit einem Vertreter Deripaskas zugestimmt, «im Gegenzug für verdeckte Zahlungen von Deripaska» gegen einen rivalisierenden russischen Oligarchen Untersuchungen anzustellen, erklärte das Justizministerium.
In einem separaten Verfahren wird dem Agenten zur Last gelegt, während seiner Zeit beim FBI 225'000 Dollar von einem früheren albanischen Geheimdienstmitarbeiter erhalten zu haben. (AFP)