Gestrandete Reisende, Kunden mit ungültigen Tickets – für den Schweizer Reiseverband (SRV) ist der Konkurs der Skywork-Airline ein kostspieliges Ärgernis.
Der Verband prüft nun eine Amtshaftungsklage gegen das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) sowie eine Verantwortlichkeitsklage gegen das Management der Skywork, wie SRV-Direktor Walter Kunz am Montag auf Anfrage von BLICK bestätigt.
Vierte Schweizer Pleite
Zuerst will der Verband herausfinden, ob das Bazl bereits am letzten Montag von der Einstellung des Flugbetriebs am Mittwochabend wusste. Ebenso relevant für ein juristisches Vorgehen sei, wie viele Reisebüros im fraglichen Zeitraum noch Flugtickets verkauften.
«Skywork ist nach Hello und Darwin/Etihad Regional sowie dem Swissair-Grounding bereits die vierte Schweizer Airline, die Insolvenz anmelden musste», so der Reiseverband.
Zudem seien allein im letzten Jahr aufgrund der Konkurse von Monarch Airlines, Air Berlin und Niki mehrere Hunderttausend Passagiere gestrandet oder auf wertlosen Tickets sitzen geblieben.
Airline-Alternativen für London und München
Weiter kritisiert der Verband, seine Forderungen nach einer Kundengeldabsicherung der Airlines stosse bei der Politik seit Jahren auf taube Ohren.
Inzwischen fanden sich diverse Fluggesellschaften, die ab Bern für Skywork einspringen. Helvetic Airways half bereits letzte Woche aus, und Swiss flog im Ausland gestrandete Skywork-Kunden für 50 Franken nach Hause.
Heute Morgen flog die schweizerisch-österreichische People's Viennaline ehemalige Skywork-Passagiere ins griechische Preveza. Ebenfalls in den Startlöchern ist laut dem Portal «Travel Inside» die Wiener Start-up-Airline Jetclass. Sie soll morgen von Bern nach München und London City fliegen.