Neumieter in der Schweiz konnten sich wegen Corona kurzzeitig über leicht tiefere Mieten freuen. Nach dem Einbruch im April sind Mietwohnungen im Mai nun aber bereits wieder teurer geworden. Das zeigt eine Auswertung des Immobilienportals ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Iazi.
Die Studie basiert auf einer Auswertung von 20'000 Mietwohnungsinseraten. Der Aufwärtstrend ist fast in allen Grossregionen der Schweiz zu beobachten. Rund um die urbanen Zentren Zürich, Bern, Genf, Lausanne, Zug oder Luzern ziehen die Mieten im Schnitt wieder an. Im St. Galler Rheintal und in Graubünden sowie in der Nordwestschweiz sinken die Mietpreise leicht.
War es das mit dem Corona-Effekt in der Schweizer Mietlandschaft? Schwierig. «Abhängig von Arbeitsmarkt und der Zuwanderung könnte eine zweite Welle wirtschaftlicher Art die Mietpreise auf breiter Front zum Sinken bringen», sagt Immoscout24-Geschäftsführer Martin Waeber.
Eigentum boomt
Auch Einfamilienhäuser wurden im Mai nach einem leichten Rückgang im Vormonat wieder etwas teurer verkauft. Die Verkaufspreise stiegen um 0,8 Prozent an. Bei den Eigentumswohnungen verzeichnete der Index hingegen erstmals im aktuellen Jahr einen tieferen Wert als im Vormonat: Die Preise für die ausgeschriebenen Eigentumswohnungen gingen um 0,6 Prozent zurück.
Auf Jahressicht wurden jedoch sowohl Einfamilienhäuser als auch Eigentumswohnungen teurer. In den letzten zwölf Monaten stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 1,4 Prozent in die Höhe. Einfamilienhäuser wurden im Jahresvergleich rund 2,4 Prozent teurer.
Zu einem ähnlichen Schluss kam zuletzt auch das Immobilienportal Homegate. Deren Auswertung zeigt auch: Vergleichen lohnt sich. Für eine Eigentumswohnung im zürcherischen Herrliberg gibt es 13 Wohnungen im bernischen Bannwil. (ise)