Die Nachfrage im internationalen Nachtzugverkehr hat im Jahr 2019 und im laufenden Jahr bis zum Ausbruch der Corona-Krise deutlich zugenommen. Die Anzahl der Reisenden in den Nachtzügen ab der Schweiz stieg im Vergleich zum Vorjahr um über 25 Prozent. Die SBB glauben, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. Und bauen deshalb ihr Angebot aus.
Mit 19 Nightjet-Linien und acht weiteren Verbindungen mit Partnern betreibt die österreichische ÖBB das grösste Nachtzugnetz Europas. Davon umfasst das Netz in Kooperation mit der SBB ab der Schweiz sechs Linien und eine weitere Verbindung. Darauf aufbauend wollen SBB und ÖBB das Angebot an Nachtzügen in Europa gemeinsam erweitern. Sie haben am 11. September eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die ÖBB informierte darüber auch auf Twitter.
Ausbau auf zehn Linien
SBB-CEO Vincent Ducrot (58) ist überzeugt, dass die Nachfrage nach Bahnreisen für schnelle Tagesverbindungen und für Nachtzüge weiter zunehmen wird. «Diese Entwicklung ist nachhaltig, und die Nachfrage nach umweltfreundlicher und ressourcenschonender Mobilität wird weiter steigen», sagt er.
Die Ausbaupläne von «Nightjet-Netz Schweiz 2024» beinhalten einen Ausbau des Nightjet-Netzes ab der Schweiz auf insgesamt zehn Linien und 25 Destinationen. Als ersten Ausbauschritt wollen die beiden Bahnen ab Dezember 2021 eine neue tägliche Nightjet-Verbindung Zürich–Basel–Frankfurt–Köln–Amsterdam aufnehmen.
Nach Rom und Barcelona
Eine neue Linie soll von Zürich über Bern–Brig–Domodossola nach Rom geführt werden. Geplant ist zudem eine tägliche Verbindung von Zürich über Bern–Lausanne–Genf nach Barcelona. (SDA/pbe)