Sowas hat man im Nobelkurort St. Moritz noch nie erlebt. Gleich zwei Luxusherbergen wurden unter Quarantäne gestellt, nachdem die südafrikanische Coronavirus-Variante festgestellt wurde. 95 Gäste und 300 Angestellte durften die Hotels Badrutt’s Palace und Grand Hotel des Bains Kempinski tagelang nicht verlassen.
In beiden Hotels sollen rund ein Dutzend Infektionen nachgewiesen worden sein. Nun bricht das Badrutt's Palace die Saison ab. Das Haus schliesst am 28. Januar.
3200 Gäste, das Personal und Bewohner von St. Moritz GR wurden getestet. Das Ergebnis: 53 Infizierte. 31 von ihnen – ausschliesslich Mitarbeiter der beiden Hotels – trugen einen mutierten Virus der südafrikanischen oder britischen Variante. Dank der Schutzkonzepte habe es aber keine Übertragung auf Gäste gegeben.
Verunsicherte Gäste
«In einer bereits schwierigen Wintersaison, welche durch das Ausbleiben von internationalen Gästen beeinflusst wurde, haben die Quarantänesituation der vergangenen Woche und deren mediale Wirkung zu Verunsicherungen bei Gästen und potenziellen Besuchern des Hotels beigetragen», heisst es in einer Mitteilung.
Die Folge seien spürbare Auswirkungen auf die Buchungslage und das Stornierungsverhalten der Gäste gewesen. «Somit sind die kommerziellen Rahmenbedingungen und die aktuelle Nachfrage für eine Fortsetzung des Hotelbetriebes bis auf weiteres nicht gegeben», heisst es weiter.
440 Angestellte betroffen
Die Betreiber halten aber fest: «Das Schutz- und Hygienekonzept des Badrutt's Palace ist eines der strengsten in der Schweiz und ermöglicht das frühzeitige Erkennen von Infektionen. Es gehe weiter als die von den Behörden vorgeschriebenen Massnahmen.»
440 Angestellte sind von der Schliessung betroffen. Wann die Wiedereröffnung des 5-Sterne-Hauses erfolgt, ist noch nicht klar.