Dieser Aufschlag hat es in sich! Die Strompreise steigen nächstes Jahr im Schnitt um 18 Prozent. Zusammen mit höheren Krankenkassenprämien und Mieten, die ebenfalls deutlich zulegen. Das bereitet vielen Schweizerinnen und Schweizern Sorgen. Für Preisüberwacher Stefan Meierhans (54) ist deshalb klar: Der Preis für den Pfuus ist zu hoch!
Mit ein Grund für die ständig steigenden Tarife sind die sogenannten Netztarife. Diese können Anbieter ihren Kunden verrechnen. Und so die Kosten für ihre Infrastruktur abgelten. Für den Preisüberwacher besteht da dringender Handlungsbedarf.
«Netzbetreiber haben ein Monopol»
«Wir haben eine Inflation, die von den Energiepreisen getrieben wird. 2024 wird zusätzlich die Mehrwertsteuer erhöht. Statt eine Senkung der Netztarife anzustreben, erlaubt der Bundesrat ab 2024 eine höhere Abgeltung für das eingesetzte Kapital», sagt er zu Blick.
Konkret: Die Netzentgelte steigen 2024 um 57 Millionen Franken an. Der Preisüberwacher sieht aber ein Sparpotenzial von 150 Millionen Franken pro Jahr. «Die Netzbetreiber haben ein Monopol», sagt er. Auch bei einer Liberalisierung des Strommarktes werde der Strom weiterhin durch die gleichen Netze fliessen. Heisst: «Wer Geld in Stromnetze investiert, geht also kaum ein Risiko ein.» Und erziele eine Eigenkapitalrendite von 7 Prozent. Zu viel, findet der Preisüberwacher.
Meierhans fordert den Bundesrat deshalb auf, diesen Gewinn zu reduzieren – was er in Eigenregie machen könnte. Die Kosten der Netze wären so weiter gedeckt. Der Anstieg der Strompreise in den kommenden Jahren aber geringer.