Elcom gibt die Tarife durch
Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die Elektrizitätskommission Elcom gibt die Strom-Tarife für 2024 bekannt. Rund 18 Prozent mehr zahlen dürfte ein mittlerer Haushalt in der Schweiz 2024 im Vergleich zum laufenden Jahr, heisst es. Das macht gut 200 Franken aus. Dabei dürfte es beträchtliche lokale Unterschiede geben.
Baselbieter Stromanbieter rufen zum Stromsparen auf
Auch die basellandschaftlichen Unternehmen Primeo Energie und Elektra Baselland erhöhen die Strompreise. Während Primeo-Kunden nächstes Jahr fünf Prozent mehr bezahlen müssen, sind es bei Elektra 16 Prozent Mehrkosten.
Der vergleichsweise tiefe Anstieg bei Primeo wird durch die Zusammenarbeit mit lokalen Wasserkraftwerken ermöglicht und indem das Unternehmen auf einen Teil des Gewinns sowie Subventionen verzichtet. Zudem ruft der Anbieter zum Stromsparen auf: Kundinnen und Kunden, die zwischen Dezember 2022 und März 2024 mindestens 15 Prozent weniger Energie verbrauchen, sollen eine Gutschrift von fünf Rappen pro eingesparte Kilowattstunde erhalten.
St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke mit saftigem Preisanstieg
Die gestiegenen Swissgrid-Tarife führen auch in der Ostschweiz zu höheren Strompreisen: Wie die St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke (SAK) mitteilen, nehmen nächstes Jahr die Mehrkosten für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt um knapp 20 Prozent zu. Das sind rund 245 Franken. Zudem werde erstmals ab 2024 die Kosten für die Stromreserve zur Absicherung der Versorgungssicherheit bei allen Kunden in Rechnung gestellt.
Preisanpassung im Kanton Schwyz
Mit der neuen Preisrunde, die gestern bekannt wurde, gleichen sich die Strompreise der beiden Schwyzer Stromanbieter an. Das Elektrizitätswerk Schwyz (EWS) senkt die Preise, ebs-Energie erhöht sie. Das EWS senkt die Preise um 15 Prozent, aufgrund der letztjährigen Verdopplung ist man allerdings immer noch leicht teurer als die Konkurrenz. Das Ebs bittet seine Kunden zur Kasse und erhöht die Tarife um 18.3 Prozent. Schwyzerinnen und Schwyzer zahlen bei durchschnittlichem Verbrauch 1387 respektive 1514 Franken pro Jahr für ihren Strom.
Im Glarus steigen die Tarife mehrheitlich
Auch die ersten drei Gemeinden im Kanton Glarus haben ihre Strompreise für nächstes Jahr kommuniziert. Am stärksten steigen die Tarife in der Gemeinde Glarus selber. Hier werden die Preise um 24 Prozent erhöht. Das bedeutet für den durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus Mehrkosten von 288 Franken pro Jahr, heisst es in der Mitteilung der Technischen Betriebe Glarus (TBG). Auch die Technischen Betriebe Glarus Süd (TBGS) müssen eine Preiserhöhung vermelden: Die Erhöhung beträgt 14 Prozent. Eine erfreuliche Nachricht gibt von der Gemeinde Glarus Nord. Da bleiben die Strompreise im kommenden Jahr gleich.
Starker Preisaufschlag im ganzen Kanton Zürich
Auch die Kundschaft der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) muss im kommenden Jahr mehr für ihren Strom bezahlen. Für einen Drei-Personen-Haushalt bedeutet die Tariferhöhung Mehrkosten von 264 Franken pro Jahr. Gute Nachrichten gibt es für Produzentinnen und Produzenten von Solarstrom. Sie erhalten 2024 fast das Doppelte für den Strom, den sie ins Netz einspeisen, verglichen mit 2023. Dies teilt das EKZ mit. Der Zürcher Energieversorger ist einer der grössten Energiedienstleister der Schweiz und versorgt eine Million Menschen mit Strom aus 100 Prozent erneuerbarer Energie.
Weitere Berner Versorger heben Preise an
Die BKW und Energie Wasser Bern (ewb) verkündeten ihre Strompreise für das kommende Jahr. Die BKW teilte mit, Kundinnen und Kunden mit einer Fünfzimmerwohnung zahlen im kommenden Jahr 216 Franken mehr pro Jahr. Es ist die erste Erhöhung der Energietarife seit 2019. Mit einem Preis von 30 Rappen pro Kilowattstunde liegt die BKW im Mittelfeld aller Schweizer Energieversorgungsunternehmen. BKW beliefert etwa eine Million Menschen mit Strom.
Auch Energie Wasser Bern teilte mit, dass sie die Strompreise erhöhen. In einem Durchschnittshaushalt mit vier Zimmern belaufen sich die Mehrkosten auf 121 Franken pro Jahr.
Riesen-Erhöhung im Kanton Solothurn
Preisschock bei Regio Energie für die Stadtbevölkerung Solothurns. Die Energieversorgerin muss den Strompreis für 2024 um durchschnittlich 29,7 Prozent anheben. Schon in diesem Jahr sind die Tarife bei der Region Energie um gut 30 Prozent gestiegen. Ein enormer Anstieg innerhalb von zwei Jahren. «Zwei turbulente Jahre mit dramatischen Preisschwankungen haben die Energiemärkte geprägt und die Beschaffungspreise in die Höhe getrieben», schreibt die Regio Energie Solothurn in der Mitteilung.
Heftiger Anstieg auch in Berner Städten
Thunerinnen und Thuner müssen im kommenden Jahr für ihren Strom je nach Verbrauchsprofil 22 bis 29 Prozent mehr bezahlen. Der Preis steigt um 7,28 Rappen pro Kilowattstunde. Das teilte die Energie Thun AG am Donnerstag mit. Die Erhöhung macht für eine Vierzimmer-Wohnung Mehrkosten von 25,25 Franken pro Monat aus. Die Thuner Energieversorgerin hebt die Tarife vor allem wegen der hohen Strompreise am Markt in diesem Ausmass an.
Kanton Genf muss Strompreise wieder anheben
Die Stromtarife werden 2024 im Kanton Genf durchschnittlich um 18 Prozent steigen. Dies teilen die Genfer Industriedienste (SIG) mit. Für einen Dreizimmer-Haushalt bedeutet das eine zusätzliche Belastung der Rechnung um 6 Franken pro Monat. Bereits dieses Jahr sind die Strompreise im Kanton Genf um 22 Prozent gestiegen. Trotz dieser Anpassungen gehören die Strompreise am Ende des Sees «weiterhin zu den günstigsten in der Westschweiz», schreibt die SIG in einer Medienmitteilung.