Das freut Ostschweizer Wintersportfans! St.Galler Skigebiete können ab morgen Silvester wieder öffnen, wie es in der Medienmitteilung heisst: «Das Gesundheitsdepartement kommt nach Prüfung der aktuellen epidemiologischen Situation zum Schluss, dass die Skigebiete im Kanton St.Gallen ab dem 31. Dezember 2020 wieder geöffnet werden können.»
Die Skigebiete benötigen weiterhin eine Bewilligung. Das heisst, im neuen Jahr dürfen die grössten Skigebiete Pizol, Flumserberg oder Wildhaus wieder öffnen. Die Situation wird allerdings laufend analysiert. Eine Schliessung ist jederzeit wieder möglich. Die Restaurants und Bars bleiben weiterhin geschlossen.
Auch Schwyz wieder am Start
Die Skigebiete im Kanton Schwyz bleiben noch geschlossen. Allerdings nur bis Samstag. Dann heisst es wieder «Pisten frei». Ursprünglich sollte die Bewilligung frühestens ab 8. Januar gelten. «Mit einer Insellösung, bei der einzig die Skigebiete im Kanton Schwyz geschlossen bleiben, würde das Skifahren auf die umliegenden Kantone verlagert», begründet die Schwyzer Kantonsregierung die Abkehr vom bisherigen Plan.
Die Öffnung der Skigebiete erfolge nach Rücksprache mit den Spitälern im Kanton Schwyz, heisst es am Donnerstag weiter. Der Regierungsrat hat zudem die Auflagen für die Erteilung der Betriebsbewilligung nochmals verschärft. «Zusätzlich zu den geltenden Schutzkonzepten wird die Kapazität auf zwei Drittel begrenzt, in den Skigebieten besteht ein Alkoholverbot und die Snow- und Funparks werden geschlossen», schreibt der Regierungsrat in einer Mitteilung.
Obwalden ab 30. Dezember offen
Freie Fahrt heisst es bereits in den Kantonen Ob- und Nidwalden. Der Regierungsrat in Obwalden hat entschieden, die Skigebiete ab dem 30. Dezember wieder zu öffnen. Die epidemiologische Lage im Kanton habe sich grundsätzlich stabilisiert, heisst es in einer Mitteilung. Gute Neuigkeiten gibt es auch aus dem Spitalbereich: Im Kantonsspital Obwalden sei eine Entschärfung der Lage festzustellen, teilt der Regierungsrat mit.
Für den Skibetrieb werden Kapazitätsbegrenzungen anhand von Ersteintritten pro Tag festgelegt. Zudem soll es ein beschränktes Verpflegungsangebot in Form von Take-aways geben. Alkohol darf von diesen Betrieben im Skigebiet nicht ausgeschenkt werden. Geschlossen bleiben sämtliche Restaurants, Bars und Clubbetriebe. «Der Kanton hat hierzu momentan keinen Spielraum, da die für eine Öffnung notwendigen Kriterien gemäss Bundesrecht aktuell nicht erfüllt werden», schreibt der Regierungsrat.
Nidwalden zieht mit
Gleichzeitig mit Obwalden kommunizierte auch Nidwalden, die Skigebiete zu öffnen.«Die Covid-19-Situation ist weiterhin labil, hat sich im eigenen Kantonsspital zuletzt aber etwas entspannt. Auf der normalen Station hat es genügend Kapazitäten», erklärt Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger. Man wolle den Verantwortlichen der Skigebiete nun eine Chance geben zu beweisen, dass die Schutzkonzepte funktionieren.
Die Bewilligungen, die per 30. Dezember 2020 ausgesprochen werden, sind an Auflagen geknüpft. Je nach Grösse des Skigebietes werden zusammen mit den Betreibern Kapazitätsbegrenzungen festgelegt. Schneesportler werden von der Regierung angehalten, sich vor ihrer Anreise über die Kapazitäten des Skigebiets zu informieren und Tickets wenn immer möglich im Voraus zu buchen, um Warteschlangen an der Talstation zu vermeiden.
Wie in Obwalden werden auch in Nidwalden Take-Aways öffnen dürfen.
Auch Uri öffnet wieder
In Uri ist man zum gleichen Schluss gekommen wie in Ob- und Nidwalden. Ab 30. Dezember werden die Skigebiete geöffnet. «Insbesondere, weil aus heutiger Sicht genügend Spitalkapazität zur Verfügung steht», teilt der Regierungsrat mit.
Die Betriebsbewilligungen sind mit Kapazitätsbeschränkungen verbunden: Für die Skigebiete Eggberge, Biel, Ratzi, Unterschächen, Haldi, Gitschenen, Brüsti und Realp sind Zutrittsberechtigungen auf Inhaber von Saisonkarten, auf Einheimische (Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Uri) und auf Feriengäste zu beschränken. Für das Skigebiet Andermatt-Sedrun gilt – in Absprache mit dem Kanton Graubünden - eine Kapazitätsbeschränkung von maximal 8000 Gästen pro Tag.
Uri will zudem in den nächsten Tagen darüber entscheiden, ob Gastwirtschaftsbetriebe ab dem 1. Januar wieder öffnen können. Dafür nötig wäre ein R-Wert, der unter 1 bleibt. Sämtliche Bewilligungen werden auf Zusehen hin gewährt. Bedeutet: Verschlechtert sich die Corona-Situation, könnten die Pisten wieder schliessen.
Die beiden Appenzell wieder offen
Am Dienstag lockert auch Appenzell Innerrhoden die Massnahmen. Auf das Jahresende hin dürfen die Skigebiete wieder in Betrieb genommen werden. Man habe den Skigebieten die notwendige Bewilligung erteilen können, wie es beim Kanton heisst. Auch der Kanton Appenzell Ausserrhoden lässt seine Skilifte ab dem 30. Dezember wieder laufen.
Glarus zieht nach
Der Kanton Glarus eröffnet seine Skigebiete auch am 30. Dezember. In Elm oder Braunwald kann man also wieder auf die Pisten.
Luzern ist etwas später auch wieder offen
Luzern will seine Skigebiete frühestens am 8. Januar wieder öffnen. Aufgrund der noch immer sehr angespannten epidemiologischen Lage und der anhaltenden hohen Auslastung in den Luzerner Spitälern habe die Regierung beschlossen, mit der Erteilung der Bewilligung für den Betrieb von Skigebieten im Kanton Luzern, zu denen etwa Sörenberg gehört, vorerst bis am 8. Januar 2021 zuzuwarten, teilte die Luzerner Gesundheitsdirektion am Dienstag mit.
Das sorgt für Ärger bei den Skigebieten. Theo Schnider, Präsident der Bergbahnen Sörenberg, kann das nicht nachvollziehen. «Die Luzerner Regierung zeigt sich mutlos und öffnet die Skigebiete im Kanton Luzern erst am 8. Januar», sagt er zu BLICK. «Das ist ein harter Schlag für den grössten Luzerner Wintersportanbieter und grössten Arbeitgeber im Entlebuch, die Bergbahnen Sörenberg AG.»
Zwei-Millionen-Loch am Titlis
Die Bergbahnen sehnen sich eine Öffnung für die Ski-Touristen herbei. Zwei Millionen Franken fehlen alleine den Titlis-Bergbahnen wegen des Kurz-Lockdowns in der Kasse. Das ist eine grosse Summe. Die Quasi-Schliessung des Skigebietes fiel in die umsatzstärkste Jahreszeit. Ein «sehr harter Entscheid» sei es gewesen, sagt Marketing-Chef Urs Egli.
Zum Vergleich: Der Jahresumsatz der Titlis-Bergbahnen liegt bei fast 80 Millionen Franken. Die Lifte steuern rund 50 Millionen dazu bei. Der Rest stammt aus dem Gastro- und Hotelbusiness. Bei den Bergbahnen ist trotzdem klar: «Sicherheit hat absolute Priorität.» (SDA/ise/lui/pbe)