Gleich sechs Langstreckenflüge innert der letzten fünf Tage abgesagt. Das hat es in dieser Form bei der Swiss wohl noch nie gegeben.
Aviatik-Fan Peter Hagenbuch (46) aus Luzern fällt auf: Am 20. Februar bleibt eine Boeing 777 in Hongkong stehen. Am 21. Februar wird der Flug von Zürich nach São Paulo (Brasilien) annulliert, am Folgetag der Flug nach San Francisco (USA), und zwischen dem 21. und 25. Februar gleich dreimal der Flug von Zürich nach Johannesburg (Südafrika). Alle annullierten Flüge wären mit einer 777 durchgeführt worden – aber nicht immer mit derselben.
Die Swiss verfügt über insgesamt zwölf Flugzeuge dieses Typs, der im Januar 2016 zur Flotte stiess. Bisher hatten die «Triple Seven» eine solide Reputation als «Arbeitspferd» der Swiss auf den Langstrecken. Was ist los?
Diverse technische Probleme
Auf Anfrage von Blick meldet die Swiss-Pressestelle «operative Unregelmässigkeiten», die eine «ungewöhnlich hohe Anzahl an Flugplanänderungen» nach sich zog. Grund dafür waren gleich mehrere technische Probleme.
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In einem Fall befand sich das Flugzeug im regulären A-Check, also in einer Wartung, die nach 200–300 Flügen routinemässig durchgeführt wird. «Aufgrund eines strukturellen Schadens war keine Standard-Reparatur möglich, weshalb wir die Bodenzeit verlängern und den geplanten Flug nach hinten verschieben mussten», meldet Swiss. Das in Hongkong stehende Flugzeug befindet sich im D-Check, also in der «grossen Wartung», und wird Ende März wieder in Zürich erwartet.
In einem anderen Fall war es eine Störung der Klimaanlage, die zur Annullierung führte. «Weil die Ersatzteillieferung länger dauerte, mussten wir bedauerlicherweise einen weiteren Flug streichen», so die Swiss.
An einem weiteren Flugzeug stellte Swiss zudem kleine Undichtigkeiten an den Windschutzscheiben im Cockpit fest, weshalb diese ausgebaut und ausgetauscht werden mussten.
In einem weiteren Fall musste Swiss den Anlasser eines Triebwerks ersetzen. Aufgrund der Lieferzeit wurde ein Flug auf den Folgetag verschoben.
Annullierungen dürften teuer gewesen sein
Laut Swiss handle es sich um «eine aussergewöhnliche Häufung von Einzelfällen in kurzer Zeit» an Flugzeugen des Typs 777. «Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Fluggäste ausserordentlich», so Swiss weiter.
Die wiederkehrenden Annullierungen dürften Swiss eine ganze Stange Geld gekostet haben. Grund zur Sorge gibt es aber nicht: Die von der Swiss verwendeten Boeing 777-300ER haben eine sehr niedrige Zwischenfall- und Unfallrate im Verhältnis zur Anzahl der Flüge und Betriebsjahre.