Tesla steckt in der Krise. Vor knapp zwei Wochen wurde bekannt, dass jeder zehnte Mitarbeiter weltweit seinen Job verliert. Seit Jahresbeginn hat die Tesla-Aktie 35 Prozent eingebüsst. Nun fliegt Elon Musk (52) unangekündigt nach China, um seinem E-Auto wieder mehr Schwung zu verleihen. Dabei trifft einer der reichsten Menschen der Welt einen der politisch einflussreichsten.
Bei den Gesprächen mit dem chinesischen Premierminister Li Qiang (64) soll es vor allem um eine Software für selbstfahrende Autos gegangen sein. Der E-Autohersteller hat eine solche Software schon vor vier Jahren eingeführt, die in der Volksrepublik aber nicht verfügbar ist. Das könnte sich jedoch bald ändern. Gemäss Elon Musk soll das Programm «sehr bald» für Kunden in China bereitstehen.
Staatsfernsehen weiss Bescheid
Gegenüber dem chinesischen Staatsfernsehen plädierte Li Qiang dann auch, dass Teslas Entwicklung als «erfolgreiches Beispiel für die chinesisch-amerikanische Wirtschafts- und Handelskooperation» stehe. «Chinas sehr grosser Markt wird für ausländisch finanzierte Firmen immer offen sein», so der Premierminister nach Angaben des staatlichen Senders CCTV weiter.
Elon Musk als «Mr. Tesla» besuchte China derweil bereits zum zweiten Mal in einem Jahr. Es soll auch zu Gesprächen mit Ren Hongbin (61), Präsident des Chinesischen Rats zur Förderung des Internationalen Handels gekommen sein. Ob das dem kriselnden Tesla hilft?
China zweitwichtigster Absatzmarkt für Tesla
China ist für die E-Auto-Firma der zweitwichtigste Absatzmarkt der Welt. Das Unternehmen hat in Shanghai seine grösste Fabrik. Zurzeit hat Tesla mit einer Flaute auf dem E-Automarkt zu kämpfen. Der harte Preiswettbewerb in China ist nicht unschuldig. Im ersten Quartal hat das Unternehmen weltweit mit fast 387'000 Autos überraschend weniger Fahrzeuge ausgeliefert als ein Jahr zuvor. (wgr)