Mitten in der Stahl-Krise
Swiss Steel zieht sich von der Börse zurück

Der angeschlagene Stahlkonzern Swiss Steel will sich von der Schweizer Börse SIX zurückziehen. Der Streubesitz sei gering und der Nutzen einer Börsenkotierung rechtfertige den Aufwand nicht, teilte Swiss Steel am Freitag mit.
Publiziert: 24.01.2025 um 07:20 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2025 um 11:48 Uhr
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Stahlarbeiter von Swiss Steel bei der Arbeit im Werk Emmenbrücke LU.
Foto: Keystone
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Der angeschlagene Stahlkonzern Swiss Steel mit Sitz in Luzern zieht sich von der Börse zurück. «In den vergangenen Jahren hat Swiss Steel Group umfangreiche Restrukturierungs- und Reorganisationsmassnahmen durchlaufen», schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Dies habe zu einer Aktionärsstruktur geführt, die von einer kleinen Zahl grosser, langfristig engagierter Investoren geprägt ist. «Infolgedessen ist der Streubesitz der an der SIX Swiss Exchange notierten Aktien gering, das Handelsvolumen begrenzt, und der Markt für die Aktien der Gesellschaft weitgehend illiquide.», heisst es weiter.

Der Verwaltungsrat habe entschieden, dass der Nutzen einer Börsennotierung an der SIX Swiss Exchange die damit verbundenen vergleichsweise hohen Kosten und administrativen Anforderungen nicht mehr rechtfertige. «Durch die freiwillige Dekotierung kann die Swiss Steel Group Ressourcen gezielter für die Restrukturierung und operative Verbesserungen einsetzen und so die Ziele der Strategie SSG 2025 unterstützen», schreibt Swiss Steel. Und betont: «Diese Entscheidung ist weder durch kurzfristige externe Faktoren noch durch die wirtschaftliche Situation beeinflusst.»

Ausserordentliche GV im Februar

An einer ausserordentlichen Generalversammlung am 17. Februar sollen die Aktionäre nun über die Dekotierung abstimmen. Es soll die Möglichkeit eines ausserbörslichen Handels geprüft werden.

Erst im November hat Swiss Steel den Abbau von 130 der 750 Jobs im Werk in Emmenbrücke LU bekanntgegeben. Insgesamt werden im In- und Ausland 800 Vollzeitstellen abgebaut. Vor allem in Deutschland und Frankreich. Bei weiteren 270 Stellen wird die Arbeitszeit reduziert. Der Abbau soll schon 2025 über die Bühne gehen. Die Zahl der Arbeitsplätze weltweit wird danach bei unter 7000 liegen. Der Nationalrat hat in der Folge Überbrückungskredite für angeschlagene Betriebe der Stahl- und Aluminiumproduktion gewährt.

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